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Bowle (Seriennummer: 2699)

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P O Bowle mit reliefierten Rechtecken. Auf konischen Standfuß kugeliger Gefäßkörper mit gewölbtem Deckel mit Bandhenkel, zwei breite Bandhenkel auf der Gefäßwandung, die durch Rechtecke in unterschiedlicher Höhe strukturiert ist. In hellblau und hellgelb gespritzt. Der Begriff „Bowle“ wurde im 18. Jahrhundert der englischen Sprache entlehnt („bowl“ = Napf) und bezog sich auf ein kaltes, aromatisches Mischgetränk, dessen Grundlage meist Weißwein und beigemischte Früchte bildeten. Das Bowlengetränk wurde aus einem kugeligen Behälter mit breiter Öffnung mit einer Schöpfkelle in Trinkbecher ausgeschenkt. In der Folgezeit übertrug man deswegen den Getränkenamen auf das Gefäß. In der Zwischenkriegszeit wurden Bowlen und Bowlensets enorm populär. Ein zeitgenössischer Bericht konstatierte: „Zu den keramischen Tafelstücken, die zur Frühjahrs- und Sommerzeit besonders stark gefragt sind, gehören nicht minder Bowlenterrinen, sowie Wein-, Most- und Bierkannen.“ (Was die Keramik für Frühjahr und Sommer bringt, in: Die Schaulade 10.1934, H. 5, S. 265) Und „Ganz aus den einfachsten geometrischen Körpern aufgebaut, entspricht sie dem modernen Stilempfinden in hohem Maße.“ (Wilhelm Heizer: Steingut-Geschirr für den Frühstücks-, Obst- und Bowlentisch, in: Die Schaulade, 7.1931, S.431). Mehrere Künstler in der Karlsruher Majolika-Manufaktur entwarfen Bowlen - zum Beispiel Martha Katzer, Gustav Heinkel, Paul Speck, Werner Gothein oder Max Heinze. Eine typische Dekorationsart der 1920er und 1930er Jahre war der Spritzdekor. Die Spritztechnik war bereits seit der Zeit um 1900 bekannt, aber erst in den 1920er Jahren wurde sie zu einer der beliebtesten und zeittypischsten Dekorarten schlechthin. So gut wie alle keramischen Betriebe installierten in dieser Zeit Spritzdekoranlagen, die so genannten Aerographen. Der Abstand des Aerographen zur Keramik und die Kalibrierung der Düsenöffnung beeinflussten die Art des Spritzdekors. Eine geringe Entfernung, ein langer Farbaustritt und eine kleine Düsenöffnung ergaben einen dichten, dunklen und klar abgegrenzten Farbwert. Meistens jedoch war das Gegenteil angestrebt, nämlich zarte Farbnebeldekore mit diffusen Übergängen. Die dabei entstehenden Assoziationen zu den Werken von Kandinsky, Klee und Feininger waren durchaus willkommen. Literatur: Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 99-113 -- Eva Spindler: Fröhlich, sachlich, edel. Martha Katzer. Keramik aus der Majolika-Manufaktur Karlsruhe 1922-1942, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 2001 -- Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 1979 -- Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001 -- Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004 -- Joanna Flawia Figiel: Revolution der Muster. Spritzdekorkeramik um 1930, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 2006
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