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https://data.landesmuseum.de/id/A95F41B54446BD14364FA4A207D41775
Schale der Gattung »Sultanabad-Ware« mit Kranich
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Quarzkeramik
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Die tiefe Schale steht auf einem gespreizten Fußring. Sie weist einen gewölbten Boden, eine steil ausladende Wandung und einen einwärts geneigten Rand mit einer überkragenden, flach profilierten Mündungskante auf. Bei dem grauweißen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Der graue Anguss ist mit einem weißen Schlicker (zähflüssiges Wasser-Mineralgemisch) überzogen. Der Schlicker ist mit einer transparenten, farblosen und gesprüngelten Glasur überzogen, die den Fußring frei lässt. Eine Unterglasurbemalung in Schwarz und Blau zeichnet einen Reliefdekor innen wie außen aus. Die Glasuroberfläche ist wegen der langen Lagerung im Boden stark angegriffen und schillert in sämtlichen Regenbogenfarben; sie ist »irisiert«. Im Inneren ist die Schale in mehrere Zonen unterteilt. Der Spiegel zeigt wulstig erscheinende Blattmotive, die von einem doppelten, mit weiteren stilisierten Blättern gefüllten Kreis eingefasst sind. Entlang der Wandung wechseln sich auffliegende Vögel mit in spitzovalen Medaillons gesetzten und von Blättern umgebenen Blüten ab. Die Schale gehört der Form wie dem Dekor nach zu der Gruppe der sogenannten »Sultanabad-Ware«, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts unter den mongolenstämmigen Il-Khaniden (1256-1335) im Iran aufkommt. In der Folge wird sie auch in Syrien und Ägypten produziert. Kennzeichen dieser Ware ist eine weiß ausgesparte und schwarz konturierte Schlickermalerei. Diese Malerei fällt durch blaue Farbakzente unter der Glasur sowie einem eingeprägten Reliefdekor auf. Einzelne Tierfiguren wie auffliegende Kraniche, Reiher oder Phönixe vor einem dicht mit einfachem Blattwerk gefüllten Grund entsprechen dem Zeitgeschmack. Vielleicht stehen sie mit der buddhistischen Herkunftskultur der Mongolenherrscher in Zusammenhang. Auch der über die chinesische Malerei zunehmende Naturalismus in der islamischen Kunst sowie das mythische iranische Fabelwesen »Simurgh« könnte die Vorliebe für ihre Darstellung erklären. An dem einwärts geneigten Rand der Außenwandung lässt sich häufig wie hier eine Reihe zusammenhangloser, Pseudo-Schriftzeichen erkennen, während die restliche Wandung eine blütenkelchförmige Musterung aufweist. Damit folgt der Dekor dem Vorbild der chinesischen »Seladon-Schale«, deren Wandung einem Lotuskelch entsprechend geformt ist. Nach der persischen Mythologie soll sich »Simurghs« Nest hinter dem Berg »Kuh-e Qāf«, dem Zielort von Wahrheit und Selbsterkenntnis, befinden. Bereits um das Jahr 1000 wird dieses Machtsymbol iranischer Könige von dem Dichter Firdausi (932-1020) im iranischen Nationalepos »Schāhnāme« (»Buch der Könige«) aufgegriffen. Eine mystische, von der sufistischen Strömung des Islam genährte Bedeutung erhält der Vogel bei dem berühmten Dichter und Mystiker Fereidun Attār (um 1136-1220/1221). Das berühmteste seiner 114 Werke ist das »Mantiq ut-tair« (»Die Vogelgespräche«). Dieses Epos berichtet von tausend Vögeln, die eine Reise durch sieben Täler zum Vogelkönig, dem »Simurgh«, unternehmen - eine gefährliche und beschwerliche Reise, bei der es lediglich dreißig Vögel bis ins letzte Tal schaffen. Dort erkennen die Vögel im König ihre eigene Identität. Attār benutzte hier ein Wortspiel, denn der Name des Vogelkönigs »Simurgh« ist nicht nur eine Sagengestalt aus dem Nationalepos. Wenn man den Namen getrennt, d.h. »si murgh« schreibt, wird hieraus »dreißig (si) Vögel (murgh)«. Mit anderen Worten: Die Vögel fanden auf der Suche nach dem Vogelkönig am Ende sich selbst. Literatur: Schoole Mostafawy, Wo der Phönix in Gestalt von Simurgh zur Selbsterkennung führt. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. 100 Objekte - 100 Geschichten. Dem Fremden im Eigenen auf der Spur, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Schoole Mostafawy, Karlsruhe 2014, S. 51, Kat. 34; Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 74, Kat. 24.
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Unterglasurmalerei
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Sultanabad-Ware
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Kranich
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Buddhismus
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Pseudoschrift
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Kulturtransfer
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Iran
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Il-Khaniden
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Phönix
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Simurgh
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Mongolen
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Islamische Keramik
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Quarzfritte
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Schale der Gattung »Sultanabad-Ware« mit Kranich
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um 1300
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Kumme
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Ort fraglich
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Arak
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R 2011
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Kunst (+ andere nicht-europäische Kunststile)
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Werk der angewandten Künste (+ Keramik (Kunst))
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Werk der angewandten Künste (+ islamische Kunst)
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Kunst (+ islamische Kunst)
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Persien (als eines der vier Weltreiche)
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geographische Bezeichnungen von Ländern, Regionen, Bergen, Flüssen etc. (IRAN) (IRAN)