P O https://data.landesmuseum.de/id/AA22A9ADCCEC48A5A21F4451D51F6546

Pforzheim, römische Siedlung, Areal des Städtischen Krankenhauses

a type of cidoc:E53_Place

S P O skos:scopeNote
P O Verkehrsgünstig am Straßenverlauf zwischen Bad Cannstatt und Ettlingen sowie an der Enz gelegen, entwickelte sich im Bereich der heutigen Altstadt von Pforzheim vom 1. bis ins 3. Jh. eine römische Siedlung (Portus [?]). Ausgrabungen erfolgten vor allem im 19. und 20. Jahrhundert im Rahmen von Bauarbeiten und der Enzkorrektion sowie während der Aufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1940er und 50er Jahren. Anhand dieser punktuellen Erkenntnisse lässt sich die Ausdehnung der Siedlung kaum ermessen, sie erstreckte sich jedoch auf beiden Seiten der Enz. Der nördliche Rand könnte auf Höhe der Karl-Friedrich-Straße erreicht gewesen sein, wo sich mehrere Mauerreste fanden. Ergraben sind zudem vor allem im Bereich der Altstädter Kirche massive Mauern, die Teil eines öffentlichen Gebäudes gewesen sein dürften. Der hier entdeckte römische Straßenabschnitt gehörte wahrscheinlich zur Fernstraße, die unweit der heutigen Altstädter Brücke den Fluss überquerte. Bei der bisher umfangreichsten Grabung wurden 1989 bis 1991 am Kappelhofplatz römische Streifenhäuser freigelegt (im Archäologischen Museum Pforzheim zugänglich), wobei steinerne Bauten hölzerne abgelöst hatten. Die Pforzheimer Befunde deuten darauf hin, dass es im 2. Jh. zu zwei großflächigen Bränden kam, in deren Folge vermehrt Steinbauten errichtet wurden. Südlich der Enz sind drei Privathäuser mit beheizten Räumen unterhalb des Städtischen Klinikums entdeckt worden. Zudem fanden sich Brunnen mit Metalldepots und sowohl menschliche als auch tierische Knochen aus der letzten römischen Siedlungsphase im 3. Jh. Bereits im Januar 1872 entdeckte man bei der Anlage des zum neu errichteten Spital, dem Städtischen Klinikum bzw. heutigen Heliosklinikum, gehörigen Gartens (im Bereich südlich der heutigen Enzbrücke) eine Jupitergigantenskulptur (Inv.-Nr. C 155), die kurz darauf in die großherzogliche Altertümersammlung gelangte. Aus Pforzheim und der Umgebung haben sich die Fragmente mehrerer Jupitersäulen erhalten.
S P O dct:type
S P O rdfs:label