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Ingwertopf mit stilisierten Löwen

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P O Der sogenannte »Schultertopf« aus Porzellan steht auf einem schmalen Standring. Er weist eine bauchige Form mit einer leicht eingezogenen Schulterzone auf. Diese geht in einen betonten Halsring über, der durch einen aufgelegten Bronzestreifen betont wird. Das Gefäß diente als Behältnis zur Aufbewahrung von Ingwerknollen. Den Dekor bestimmt eine blaue Unterglasurmalerei, der den Körper in drei unterschiedlich breite, horizontale Ornamentstreifen gliedert. Der breiteste Streifen gibt innerhalb einer Landschaft Löwen wieder, die sich durch ihre betont gezeichneten Mähnen als solche zu erkennen geben. Zu ihren Pranken breitet sich das Meer aus, das durch stilisierte Wellen charakterisiert ist. Neben ihren Köpfen sitzen ornamental aufgefasste Wolkenbänder. Die Schulter des Gefäßes schmückt ein Schuppenmuster. Darauf sitzen einzelne, an den Rändern geschwungene Kartuschen, die in ihrer Mitte je eine Blüte tragen. Mit der Darstellung von Löwen und den buddhistisch inspirierten Einzelmotiven folgt der Topf Ming-zeitlichen (1368-1644) Gefäßen. Der in einzelne Abschnitte gegliederte sogenannte »Paneel-Dekor« am Fuß steht dagegen in der Tradition der Porzellane der Yuan-Dynastie (1279-1368) und beeinflusste vor allem den Dekor der islamischen Welt. Der Schultertopf gehört zur Gattung der »Blau-Weiß-Ware«. Diese ist vielleicht der bekannteste Beleg für einen weltweiten Kulturtransfer. Das hierfür benötigte Farb- bzw. Oxidpigment Kobaltblau und seine Verwendung als Glasurfarbe zu Dekorationszwecken lassen sich zunächst im Alten Ägypten und im Alten Persien nachweisen. Über viele Jahrhunderte galt die »Smalte« (gepulvertes Kobaltglas) - im 19. Jahrhundert auch unter der Bezeichnung »Muhammedanisch Blau« geführt - als Exportschlager und wurde weltweit teurer als Gold gehandelt. Nachdem der Farbstoff in China bekannt geworden war, wurde er zur Bemalung von Porzellan eingesetzt. Im 14. Jahrhundert erlebte die Produktion des chinesischen Blau-Weiß-Porzellans ihren ersten Höhepunkt. Von hier aus gelangte sie in andere Gebiete Ostasiens, nach Persien, ins Osmanische Reich und schließlich nach Europa, wo sie das Porzellan-Kabinett von Herrschern und Fürstenhöfen unterschiedlicher Kultur und Religionszugehörigkeit schmückte. Die Ware mit ihrem charakteristischen Dekor wurde nicht nur in diverse Reiche exportiert, sondern auch massenhaft imitiert, sei es in Porzellan oder Fayence. So bildet das chinesische Blau-Weiß-Porzellan für die Geschichte des europäischen und »außereuropäischen« Kunsthandwerks eine durchgängige Konstante, das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 81 und S. 76, Abb. 79.
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