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Weisweiler Altar

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P O Mehrteilig aufgebaute Flügelaltäre, auch Wandelretabel genannt, bilden den Höhepunkt spätmittelalterlicher Altarkunst. Der Altar aus Weisweil im Landkreis Emmendingen entstand kurz vor der Reformation, die in den dann zum Protestantismus übergehenden Gebieten prächtige neue Altarbauten weitgehend verschwinden ließ. In der Weisweiler Kirche überstand der Altar allerdings die dort 1556 eingeführte Reformation. Erst 1883 wurde er an die staatliche Altertümersammlung verkauft. Dem Altar fehlt heute das sogenannte Gesprenge, welches den Aufbau in einer filigranen Scheinarchitektur oft bis an das Kirchengewölbe heran fortsetzte. Aussparungen im Deckbrett des Altarschreins weisen darauf hin, dass ein solches Gesprenge hier ursprünglich vorhanden gewesen ist. Zwei Skulpturen (Anna Selbdritt und Heilige Margarete) waren vermutlich Teil dieses Gesprenges und befinden sich heute ebenfalls in der Sammlung des Badischen Landesmuseums. Die Rückseite des Altarschreins ist durchbrochen und zu in Form kleiner Chorerker ausgebildet. Dadurch konnte durch das durch die großen Kirchenfenster einfallende Licht eine eindrucksvolle Beleuchtungssituation geschaffen werden, die die drei vollplastisch ausgeführten Hauptfiguren des Altars besonders gut zur Geltung kommen ließ. Es sind dies: Zentral der Heilige Mauritius, dargestellt als Ritter, links daneben Johannes der Täufer in der Bekleidung eines Einsiedlers, rechts daneben der Heilige Wolfgang als Bischof. Die in der Bibel überlieferte Geschichte des Johannes sowie die Legenden um den Heiligen Wolfgang sind auf den Seitentafeln im Relief dargestellt. Im geschlossenen Zustand zeigt der Altar ein Gemälde des Martyriums des Heiligen Mauritius. In der Predella unterhalb des Schreins sind Jesus und die zwölf Apostel zu sehen. Die Predella selbst ist eine Rekonstruktion des ursprünglich wie der übrige Altar farbig gefassten und vergoldeten Originals, das im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen ist. Die Ausführung dieses Altars wird dem Umfeld bedeutender Künstler zugeschrieben, die um 1500 am Oberrhein tätig waren. Die Hauptfigur des Heiligen Mauritius weist eine dynamische Körperhaltung und einen gekonnten Umgang mit dem Prinzip des Standbeins, auf dem der Körperschwerpunkt ruht, und dem entlasteten Spielbein auf. Demgegenüber wirken die beiden anderen Figuren statischer. Insgesamt weisen jedoch alle Darstellungen hinsichtlich des Gesichtsausdrucks und der Gewandführung große Ähnlichkeit auf, so dass sie vermutlich aus einer Werkstatt stammen und dort von verschiedenen Meistern ausgeführt wurden. Diese Werkstatt wird dem Umkreis des Sixt von Staufen zugeschrieben. Die Gemälde auf den Außenseiten der Altarflügel steht widerum stilistisch den Werken des Malers Hans Baldung Grien nahe. Literatur: Die mittelalterlichen Bildwerke in Holz, Stein, Ton und Bronze mit ausgewählten Beispielen der Bauskulptur. Bearbeitet von Eva Zimmermann, Karlsruhe 1985, Nr. 135, S. 227-236. - Wolfgang Stetter: Kirchengeschichte, in: Weisweil. Ein Dorf am Rhein, herausgegeben von Gerhard A. Auer und Thomas Zotz, Weisweil 1995, S. 229 ff.
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