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"Zwei stehende Frauen"

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P O Der in Basel tätige Künstler Albert Müller (1897-1926) schuf 1924 zwei zusammengehörende architekturungebundene Glasgemälde „Sitzendes Paar“ (Inv.-Nr. 2012/576) und „Zwei stehende Frauen“. Auf den beiden expressionistischen Glasgemälden dominieren die Farben Rot, Blau und Grün. Dazu gibt es wenig Rosa, weiß und Violett. Markant sind die gelben Haare jeweils einer Figur. Auf der Scheibe „Zwei stehende Frauen“ finden sich zwei Frauen vor der Kulisse eines Hauses. Die linke Frau trägt ein blaues Kleid und eine weiße Schürze. Heftig gestikuliert sie in Richtung der zweiten Frau. Diese trägt ein rot-blaues Kleid und eine grüne Schürze. Auffallend ist die grüne Farbe von Gesicht und Hals sowie ihre aus blauem Glas gefertigte linke Hand. Zwischen den Frauen und am rechten Rand stellen rosafarbene, runde Glasscherben wohl Blumen dar. 1923 lernte Albert Müller den Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) und dessen Werk in der Kunsthalle Basel kennen. Zwischen den beiden entstand eine Künstlerfreundschaft. In der Silvesternacht 1924-1925 gründete Müller nach dem Vorbild der Künstlergruppe „Brücke“ gemeinsam mit Hermann Scherer (1893-1927), Paul Camenisch (1893-1970) und Werner Neuhaus (1897-1934) die Künstlergruppe „Rot-Blau“, die sich ebenfalls dem Expressionismus verpflichtet sah. Die beiden Glasgemälde „Sitzendes Paar“ und „Zwei stehende Frauen“ entstanden im Auftrag des Kunstkritikers und Sammlers Willi Raeber (1897-1976), der die Künstlergruppe „Rot-Blau“ förderte. Auch künstlerisch stehen die beiden Glasgemälde in Zusammenhang mit dieser Gründung. Darauf weisen schon die bevorzugten Farben Rot und Blau sowie die rote Hand beim „Sitzenden Paar“ und die blaue Hand bei den „Zwei stehenden Frauen“ hin. Literatur: Barbara Giesicke : Sitzendes Paar - Zwei stehende Frauen ; in: Glasmalerei der Moderne. Faszination Farbe im Gegenlicht ; bearb. von Jutta Dresch ; Ausst.-Kat. des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ; Karlsruhe 2011, S. 166 f., farb. Abb.
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