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Kaffeekanne mit Zwiebelmuster
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Kaffeekanne mit Zwiebelmuster
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Chinoiserie
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Kulturtransfer
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Zwiebelmuster
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Die Porzellankanne steht auf einem stark eingezogenen Fußring. Sie weist eine bauchige, mehrfach versetzt gerippte Birnenform mit einem ebenso gerippten Schnabelausguss auf, der als durchlaufender Steg mit dem Körper verbunden ist. Bei dem Henkel mit aufgerollten Enden handelt es sich um einen sogenannten Volutenhenkel. Der dazugehörige Deckel fehlt. Unter einer transparenten Glasur bestimmt eine kobaltblaue Malerei im Stil der europäischen »Chinoiserie« den Dekor. Es handelt sich bei dem zwischen feinen Einfasslinien eingebundenen Dekor um das »Zwiebelmuster« der Meißner Porzellanmanufaktur, das zu den erfolgreichsten Blaudekoren der Porzellangeschichte zählt. Die Kanne trägt die Meißner »Marcolinimarke« - die Schwertermarke mit Stern. Das Zwiebelmuster wurde in der Meißner Porzellanmanufaktur ab 1730 nach chinesischen Vorbildern entwickelt und zunächst als »ordinaire Mahlerey« und »ordinair blau« bezeichnet. Der charakteristische Dekor stellt eine Abwandlung der »drei gesegneten Früchte« Granatapfel, Pfirsich und Zitrone dar, die in China als Symbole der Fruchtbarkeit und Langlebigkeit gelten. Seit 1860 gehörte der Besitz eines Zwiebelmuster-Services in wohlhabenden Bürgerkreisen Deutschlands zum guten Ton und erfreute sich auch in anderen Weltgegenden zunehmender Beliebtheit. Die »Blau-Weiß-Ware« ist vielleicht der bekannteste Beleg für einen weltweiten Kulturtransfer. Das hierfür benötigte Farb- bzw. Oxidpigment Kobaltblau und seine Verwendung als Glasurfarbe zu Dekorationszwecken lassen sich zunächst im Alten Ägypten und im Alten Persien nachweisen. Über viele Jahrhunderte galt die »Smalte« (gepulvertes Kobaltglas) - im 19. Jahrhundert auch unter der Bezeichnung »Muhammedanisch Blau« geführt - als Exportschlager und wurde weltweit teurer als Gold gehandelt. Nachdem der Farbstoff in China bekannt geworden war, wurde er zur Bemalung von Porzellan eingesetzt. Im 14. Jahrhundert erlebte die Produktion des chinesischen Blau-Weiß-Porzellans ihren ersten Höhepunkt. Von hier aus gelangte sie in andere Gebiete Ostasiens, nach Persien, ins Osmanische Reich und schließlich nach Europa, wo sie das Porzellan-Kabinett von Herrschern und Fürstenhöfen unterschiedlicher Kultur und Religionszugehörigkeit schmückte. Die Ware mit ihrem charakteristischen Dekor wurde nicht nur in diverse Reiche exportiert, sondern auch massenhaft imitiert, etwa auf dem Meißner Porzellan. Das in Meissen entwickelte Zwiebelmuster hatte wiederum Auswirkungen auf die Gestaltung der Ware bis ins ferne Sri Lanka (vgl. Inv. Nr. 2012/684). So bildet das chinesische Blau-Weiß-Porzellan für die Geschichte des europäischen und »außereuropäischen« Kunsthandwerks eine durchgängige Konstante, das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 81, Abb. 90.
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Unterglasurmalerei
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Kunst (+ andere nicht-europäische Kunststile)
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Meißen
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