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Pauke aus getriebenem Kupfer

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P O Die halbkugelförmige Kesselpauke, sogenannte »kös«, besteht aus getriebenem Kupfer mit einem kleinen zentrischen Loch im Boden und einer etwas nach innen eingezogenen Öffnung. Über diese und über den äußeren Kesselrand ist das Paukenfell aus Tierhaut gezogen. Am Rand gelocht, ist das Paukenfell mittels einer dichten Verschnürung aus unregelmäßig eingerollten Eselshautstreifen rundum über die Leibung gespannt. Darüber ist ein zweites Geflecht aus eingedrehten, braunen Lederstreifen gespannt und an einem um den äußeren Kesselrand gelegten und gelochten Lederband festgemacht. Eine »große Türckische kupferne Pauke auf 3 eisene Füß« wurde als »Glorreiches Siegeszeichen« von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707), dem »Türkenlouis«, in die Rastatter Schlosskirche gestiftet und zu seinem Ruhm jahrelang ausschließlich beim sonntäglichen »Tedeum« geschlagen. Auf Pferden oder Kamelen getragen, waren sie zusammen mit verschiedenen Blasinstrumenten wesentlicher Bestandteil der osmanischen Feldmusik »mether« bei Paraden und im Kampf. Es heißt ihr Verstummen habe die Niederlage einer Schlucht angekündigt und zur Flucht gemahnt. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 286, Kat. 236.
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