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Feldflasche mit Metalldrahtstickerei

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P O Die Feldflasche (»mathara«) in konischer Beutelform ist aus steifem, rotbraunem Leder zusammengenäht. Entlang der am Hals der Rückseite zusammenlaufenden Nähte ist eine Einfassung aus einem blaugefärbten, mit roten Ramiefäden festgenähten Lederstreifen. Die gesamten Außenflächen sind mit rotem Seidensamt überzogen und verziert mit reicher Stickerei aus teilweise vergoldetem Silberdraht auf einer dünnen Lederunterlage. Auf der Vorderseite finden sich aufsteigende Blattranken mit großen, aus Blättern komponierten Lotosblüten und anderen stilisierten Blüten. Am Rücken sitzt ein spitzovales Füllstück aus entsprechenden Blattranken und Blüten. Auch entlang der eingefassten Nähte lässt sich ein Fries aus stilisierten Blüten erkennen. Am Hals befinden sich zwei Lederschlaufen für die nur noch in Resten erhaltene, aus roter Seide geflochtene Tragschnur. Der Stöpsel hat sich ebenfalls nicht erhalten. Feldflaschen wie diese waren für die kämpfende Truppe unentbehrlich. Sie dienten überwiegend als Behältnis für Wasser, aber auch für Kaffee. Die Kenntnisse über die Kaffeebohne und ihre Zubereitung verbreiteten sich nach der Eroberung Jemens 1538 im Osmanischen Reich und ließen schon 1554 das erste Kaffeehaus in Istanbul entstehen. Nach Jemen war der Kaffee über Äthiopien gelangt. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 297 f., Kat. 258; Oya Dobruca-Kırali, Aus den Blumengefilden des Paradieses trinken. In: Kaiser und Sultan. Nachbarn in Europas Mitte 1600 - 1700 (= Ausstellungskatalog zur Großen Landesausstellung 2019/2020), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, München 2019, S. 32, Kat. 11.
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