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Winkekatze als Glücksbringer

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P O Die typische Darstellung der ursprünglich aus Japan stammenden Maneki-neko zeigt sich auch an diesem Exemplar: Neben einem gedrungenen Körper, der aufrechten Sitzhaltung sowie dem überproportional großen Kopf ist die zum charakteristischen Winken erhobene Pfote heute weltweit bekannt. Bei der sogenannten Winkekatze handelt es sich nach buddhistisch-shintoistischem Glauben um die Wiedergeburt von Kannon, der androgynen Gottheit der Gnade und Mildtätigkeit. Als bekannteste Bodhisattva-Figur tritt Kannon den Menschen in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen entgegen und ist vor allem für deren Wohlergehen im Diesseits verantwortlich. Folglich gilt die Maneki-neko in der traditionellen religiösen Praxis Japans als Engimono (Glücksbringer), der in figürlicher Darstellung an zahlreichen öffentlichen Tempeln gekauft werden kann und zu Hause in Altarschreinen aufgestellt wird. Die glücksbringende Autorität der winkenden Katze wird dabei durch lokal variierende Legenden und Traditionen gestärkt. Die Winkekatze zeichnet sich typischerweise durch das Tragen eines roten Halsbandes mit Goldglöckchen aus. In einer Pfote hält sie stets eine alte Goldmünze, die den Betrag von 10 Millionen Ryo repräsentiert. Auch der erhobenen Katzenpfote selbst wird eine symbolische Bedeutung beigemessen: Hebt die Maneki-neko die rechte Pfote, so verspricht diese Geste vor allem Glück und Wohlstand, wohingegen die erhobene linke Pfote Kundschaft und Besucher anziehen soll. Die Maneki-neko stellt eine vornehmlich glücksverheißende Inkarnation der mildtätigen Gottheit Kannon dar, die im japanischen Tempel von Gotoku-ji verehrt wird. Die im japanischen Shinto-Glauben begründete Fähigkeit von Katzen zur Vielgestaltigkeit spiegelt sich darüber hinaus innerhalb einer zunehmend globalisierten Konsum- und Medienkultur wider, die eine unendliche Fülle an populärkulturellen Artefakten rund um die stilisierte Winkekatze begründet hat. Das äußere Erscheinungsbild der Maneki-neko nimmt indes Bezug auf die japanische Katzenrasse Kazoku-neko bzw. Japanese Bobtail, die Kritiker als „Qualzucht“ ansehen, da die Katzen aufgrund der Rutenlosigkeit u. a. Gleichgewichtsstörungen aufweisen können. Literatur: Stephanie Heck, Verehrt, gefürchtet und populär - Die Maneki-Neko. In: HumANimal. Das Tier und Wir (= Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum), Karlsruhe 2020, S. 115 ff.
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