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Vase (Seriennummer: 2656)

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P O Auf rundem Standring quergerippte Zylindervase. Auf weißem Grund Querstreifen in Blautönen. Die kleine Vase ist stilistisch dem Art Déco zuzuordnen. Der Art Déco bildete sich nach dem Ersten Weltkrieg heraus und dauerte bis etwa 1939 an. Seine größte Verbreitung erlebte er in den Jahren zwischen 1924 und 1928. Ab 1933 ging sein Einfluss langsam zurück. Im Jahre 1925 fand die legendäre Ausstellung „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ in Paris statt, während der der Art Déco seinen Höhepunkt feierte. Wie der Name sagt, war der Art Déco auf dekorative Wirkung angelegt. An den Jugendstil anknüpfend blieb er weiterhin dem dekorativen Formvokabular treu, das er „moderner“ steigerte. Raffinesse und Verspieltheit waren Hauptkomponenten dieser Stilsprache. Die „Goldenen Zwanziger“ wurden von den Zeitgenossen als eine Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wahrgenommen. „Modern Times“ - der Titel eines berühmten Filmes von Charlie Chaplin - steht für die kollektive Wahrnehmung, mitten in einer hochmodernen und sich schnell verändernden Zeit zu leben. Die Bezeichnung „Art Déco“ (Abkürzung von „art décoratif“) für eine stilistische Epoche entstand erst in den 1960er Jahren. Zum ersten Mal tauchte der Name „Art Déco“ 1966 als Titel eines Artikels in der Zeitung „The Times“ auf. Kurz darauf wurden mehrere Bücher unter dem gleichen Titel veröffentlicht und zahlreiche Überblicksausstellungen konzipiert. Im Jahr 1968 etablierte sich der Begriff zunächst im englischen Sprachraum und konnte sich gegen „Jazz Age“ und „Modern Style“ durchsetzen. Eine typische Dekorationsart der 1920er und 1930er Jahre war der Spritzdekor. Die Spritztechnik war bereits seit der Zeit um 1900 bekannt, aber erst in den 1920er Jahren wurde sie zu einer der beliebtesten und zeittypischsten Dekorarten schlechthin. So gut wie alle keramischen Betriebe installierten in dieser Zeit Spritzdekoranlagen, die so genannten Aerographen. Der Abstand des Aerographen zur Keramik und die Kalibrierung der Düsenöffnung beeinflussten die Art des Spritzdekors. Eine geringe Entfernung, ein langer Farbaustritt und eine kleine Düsenöffnung ergaben einen dichten, dunklen und klar abgegrenzten Farbwert. Meistens jedoch war das Gegenteil angestrebt, nämlich zarte Farbnebeldekore mit diffusen Übergängen. Die dabei entstandenen Assoziationen mit den Werken von Kandinsky, Klee und Feininger waren durchaus willkommen. Literatur: Eva Spindler: Fröhlich, sachlich, edel. Martha Katzer. Keramik aus der Majolika-Manufaktur Karlsruhe 1922-1942, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 2001 -- Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 1979 -- Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001 -- Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004 -- Joanna Flawia Figiel: Revolution der Muster. Spritzdekorkeramik um 1930, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 2006
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