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Teller mit Ch'i-lin-Dekor

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P O Der Teller hat einen zwölfpassigen Rand (sogenannter „Alter Ausschnitt“) und auf der aufgebogten Fahne ein Flechtwerkdekor, das sogenannte Sulkowski-Ozier (frz. osier = Korb-Weide). Dabei ist ein schachbrettartiges Flechtmuster diagonal aufgetragen, und die Fahne wird durch querliegende Streben, deren Position sich am Schwung des gewellten Randes orientiert, in Segmente aufgeteilt. Dieses Muster wurde in Meißen um 1735 für ein Tafelservice für den Reichsgrafen Aleksander Józef Sulkowski (1695-1762) entwickelt. Der Teller ist mit den Farben Eisenrot, Blattgrün, Blaugrün, Zitronengelb, Blau, Violett, Braun und mit Schwarz für Konturen bemalt. Er trägt die Schwertermarke. Der Dekor wurde um 1735-1739 von Johann Joachim Kändler (1706-1775) ohne direktes ostasiatisches Vorbild entworfen und bis ins 19. Jahrhundert hinein vielfach ausgeführt. Die Literatur bezeichnet ihn zumeist als Ch’i-Lin-Dekor, der nach einem chinesischen geflügelten Fabeltier benannt ist. Er wird aber auch als Koreanischer Löwe bezeichnet. Auf der Fahne sind in regelmäßiger Anordnung drei unterschiedliche Blütenzweige aufgetragen, die mit drei verschiedenen Insekten alternieren. Im Spiegel ist das geflügelte Fabeltier dargestellt. Über diesem fliegt ein Vogel in der Art eines Reihers mit buntem Gefieder. Links ist ein blühender Zweig mit Farnen, Gräsern und einem Käfer dargestellt. Die drei Motive sind in einer Dreiecksanordnung auf dem Spiegel verteilt. Dort sind noch winzige Streublumen aufgetragen. Charakteristisch für den Teller im Badischen Landesmuseum sind die zwischen Blütenzweig und Vogel aufgemalten kleinen Blumen mit blauen Blüten, für die bisher kein Vergleichsstück nachzuweisen ist. Der Ch'i-lin Dekor findet sich in der Sammlung des Badischen Landesmuseums auf zwei weiteren Tellern (Inv.-Nrn. R 2214 und V 19174) sowie auf einer Terrine (Inv.-Nr. V 19482). Er findet sich auf mehreren Porzellanen in der Sammlung der Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim in Oberschleißheim (Inv.-Nrn. zwischen ES 1491 und ES 1502). Aus der Sammlung Hoffmeister gelangte ein Teller mit diesem Dekor ins Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Der Kunsthandel bietet immer wieder Porzellane mit diesem Dekor an. Literatur: Julia Weber : Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern. Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim ; 2 Bände ; München 2013 ; Band 2, S. 370-402, Kat.-Nrn. 407-410, Abbn. - Hoffmeister, Dieter: Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Katalog der Sammlung Hoffmeister ; Hamburg 1999, Bd. I, S. 214 f., Nr. 122, Abb.
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