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Zwölfeckige Schale mit Shiba Onkô-Dekor

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P O Die zwölfeckige Schale auf rundem Fuß trägt im Fond eine Shiba-Onkô-Darstellung. Die in Aufglasurmalerei gefertigten Motive sind in den Farben Blau, Türkis, Rot, Schwarz, Braun und Gold ausgeführt. Die Schwertermarke ist auf der Glasur aufgetragen. Zudem sind auf der Unterseite „N=35W“ und unbekannte Formerzeichen aufgetragen. Ein alter Aufkleber beziffert die Schale als Nummer „246“ der Sammlung Gallinek. Der schmale Rand ist mit Blüten und Blattranken dicht gefüllt und braun gerändert. Der farblich stark reduziert ausgeführte sogenannte Shiba-Onko-Dekor gehört zu den von der japanischen Manufaktur Sakaida Kakiemon in Arita geschaffenen Entwürfen, obwohl figürliche Darstellungen gerade nicht die Spezialität der Kakiemon Maler waren. Dargestellt ist eine Anekdote aus der Kindheit des späteren chinesischen Historikers Sima Guang (1009-1086), der von den Japanern Shiba Onko genannt wurde. Dieser soll als Kind seinen in einen Fischkübel gefallenen Spielgefährten vor dem Ertrinken gerettet haben, indem er den Kübel mit einem Stein zerschlug. Die zwischen Bambusbäumen und Blüten dargestellte Szene zeigt links Shiba Onko, der die Hand noch zum Steinwurf erhoben hat, während rechts eine Frau den Spielgefährten aus dem bereits zerbrochenen Gefäß zieht. Der sächsische Kurfürst August der Starke (1670-1733) besaß mehrere Ausführungen dieser in Japan gefertigten Schalen (vgl. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PO 4771). Eine davon gelangte über die Sammlung Gallinek schließlich ins Badische Landesmuseum Karlsruhe (Inv.-Nr. V 19167). Im Jahr 1729 wurde eines der in der kurfürstlichen Porzellansammlung verwahrten japanischen Originale in die Meißener Porzellanmanufaktur verbracht. Dort wurden nach ihrem Vorbild für den Pariser Porzellanhändler Rodolphe Lemaire achteckige und zwölfeckige Kopien angefertigt. In betrügerischer Absicht wollte Lemaire die in Meißen gefertigten Schalen in Frankreich als japanische Originale verkaufen. Dafür wurden die für Produkte der Meißener Porzellanmanufaktur obligatorischen Schwertermarken nur auf die Glasur gemalt - und nicht wie üblich in sie eingebrannt. So hätten sie später leicht entfernt werden können. Doch wurde der Betrug aufgedeckt und die Porzellane 1731 beschlagnahmt. Der Direktor der Meißener Porzellanmanufaktur Graf Carl Heinrich von Hoym (1694-1736), der in diesen Betrug involviert war, wurde verhaftet. Der französische Kaufmann Lemaire wurde des Landes verwiesen. Die beschlagnahmten Porzellane wurden ins Japanische Palais verbracht. 24 der in Meißen produzierten zwölfeckigen Schalen wurden in die Porzellansammlung Augusts des Starken integriert (vgl. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PE 5219). Das Exemplar im Badischen Landesmuseum kam - wie das japanische Original - über die Sammlung Augusts des Starken und die Dresdener Kunstsammlungen in die Sammlung Gallinek und dann ins Badische Landesmuseum. Ein zwölfeckiges Exemplar ohne Dresdner Inventarnummer befindet sich im Victoria and Albert Museum London (Inv.-Nr. 30-1908). Mehrere Exemplare der achteckigen Variante befinden sich in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nrn. PE 5220 bis PE 5225). Literatur: Claus Boltz: Hoym, Lemaire und Meißen. Ein Beitrag zur Geschichte der Dresdner Porzellansammlung ; in: Keramos 88/1980, S. 3-101. - Absolutismus und Aufklärung. 1689-1789. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Irmela Franzke, Kira Kokoska und Almut Maaß, Karlsruhe 2003, S. 27. Vorprovenienz: Sammlung August des Starken, Dresden; Johanneum Dresden, Joh.-Nr. 35 W Quelle: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.], Porzellan: Meissen - China - Japan, Elfenbeinskulpturen, Gemälde und Waffen aus den Sächsischen Staatssammlungen - Johanneum - Grünes Gewölbe - Gemäldegalerie in Dresden: Versteigerung ... 12. Oktober bis 14. Oktober im Sächsischen Kunstverein in Dresden, Brühl'sche Terrasse (Kat.-Nr. 1854) - Ber
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