P O https://data.landesmuseum.de/id/D76F48F240F2BB0BA8B98AB2044F1511

Vexierkanne in Form eines Pfirsichs (Sake-Kanne)

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P O Bei der kleinen Kanne ohne Deckelöffnung handelt es sich um eine sogenannte Vexierkanne. In der stilisierten Form eines Pfirsichs folgt sie dem chinesischen Vorbild. Von der weit unten ansetzenden, fast senkrecht hochsteigenden Ausgussröhre gehen zwei Zweige mit je drei großen Blättern aus, die sich an die Seiten des Gefäßkörpers legen. In ähnlicher Weise ist der Henkelansatz mit der Wandung verbunden. Der ovale Standring ist leicht nach außen gebogen. Die Kanne ist mit goldenen Ornamenten und bunten Chinoiserien bemalt. Auf einem Rasenstreifen befinden sich Chinesen im Garten, Tee trinkend und einen Vogel betrachtend. Auf der Gegenseite sind Chinesen im Garten und unter einem Baldachin sitzend dargestellt. Die Kanne besitzt in ihrem Inneren eine lange Röhre, die von unten zu befüllen ist. Dadurch kann Sake, der stark alkoholhaltige Reisschnaps, in kleinen Mengen aus der Ausgussröhre ausgeschenkt werden. Insofern besitzt diese Kanne in Funktion auch ein Überraschungsmoment, da vermeintlich keine Flüssigkeit eingefüllt werden kann. In Europa wurden diese Kannen durch die Sammlung des englischen Grafen William Cadogan (1675-1726) bekannt gemacht, der solch ein Modell besaß. Die Kannen wurden deshalb mit dem Begriff "Cadogan" bezeichnet. Gelegentlich wurde auch die (falsche) Benennung "Wassertropfer" verwendet. Auf der Unterseite befindet sich ein bislang ungedeutetes Etikett mit einer blauen, schildförmigen Umrandung und der aufgedruckten Nummer "409". Vorbild: Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Porzellansammlung | China, Jingdezhen, Qing-Zeit (1644 - 1911), Ära Kangxi (1662 - 1722); Inv.-Nr. PO 6583 Vergleichsstücke: Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Porzellansammlung, Meissen, um 1725, Inv.-Nr. PE 2936; New York, Metropolitan Museum, Meissen, um 1725, Inv.-Nr. 1974.356.488; Basel, Historisches Museum / Haus zum Kirschgarten, (s. P.-W. Meister: Porzellan des 18. Jhdts, Sammlung Pauls, Riehen, Schweiz,, Bd. I, Frankfurt 1967, S. 126/127); Auktionskatalog Hugo Helbing: Die Sammlung von Pannwitz, München: Kunst und Kunstgewerbe des XV.-XVIII. Jahrhunderts; München, 24./25. Oktober 1905; Taf. 86 (Bemalung mit Chinoiserien); Auktionskatalog: Hans W. Lange: Wertvolles Kunstgewerbe aus Berliner und anderem Privatbesitz: am 19., 20. und 21. Mai 1941, Berlin, 1941, Losnr. 485, Taf. 64 (Bemalung mit Chinoiserien)
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