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Teekanne mit Chinoiserie

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P O Die Teekanne hat einen flachen Standring, über dem sich der Gefäßkörper in gedrungener Birnform erhebt. Der obere Rand schwingt leicht nach außen. Der hoch gewölbte Deckel hat einen Pagodenknauf. Der weit ausschwingende, röhrenförmige Ausguss hat am Ansatz einen plastischen Maskaron. Der Ohrhenkel endet beidseitig in Blattwerk. Die Teekanne ist mit den Farben Purpur, Eisenrot, Gelb, Grün, Braun und Gold bemalt. Sie hat an der Unterseite die Marke „K.P.M“. Der Standring, der obere Rand der Kanne, die Enden des Henkels, das Ende des Ausgusses und der Maskaron sind vergoldet. Eine Vergoldung am Rand des Deckels ist stark abgerieben. An der Außenwandung finden sich zwei querovale, unregelmäßige Kartuschen. Diese bestehen jeweils aus einem Goldstreifen, der von Ranken in Gold und zweierlei Eisenrot gerahmt ist. Der Ausguss, der Henkel und der Deckel sind mit indianischen Blütenzweigen verziert. In den Kartuschen sind bunte Chinoiserien dargestellt: Die eine Szene zeigt auf grünem Rasengrund einen Chinesen und eine Chinesin, die einander gegenüber an einem Tisch sitzen. Der Mann ist frontal zum Betrachter gerichtet, die nach links gewandte Frau trinkt Tee. Auf dem Tisch stehen zwei Vasen. Links steht ein blühender Strauch und in der Himmelszone fliegen zwei Insekten. Die zweite Szene zeigt einen sitzenden Chinesen mit Hund und rechts vor einer Wand mit vergittertem Fenster eine Chinesin mit Fächer und Vogel. Kannen in dieser Form wurden schon in den Anfangsjahren der Meißener Porzellanmanufaktur hergestellt. Davon zeugt beispielsweise eine mit Silberdekor bemalte Kanne in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, von 1710-1750 (Inv.-Nr. PE 930). Vergleichstücke mit Chinoiserien finden sich im Victoria and Albert Museum London (Inv.-Nr. C.120&A-1940) und im National Museum of American History (Smithsonian) in Washington (Inv.-Nr. 74.130ab). Mehrere Meißener Porzellane im Badischen Landesmuseum aus der Zeit um 1725 sind mit identisch aufgefassten Dekoren verziert. Charakteristisch sind dabei die Kartuschen der Chinoiserien. Diese haben keinen hinterlegten Lüster, der für vergleichbare, weit verbreitete Objekte typisch ist. Es kann deswegen davon ausgegangen werden, dass folgende Porzellane im Badischen Landesmuseum aus einem Service stammen: Kanne (Inv.-Nr. V 10207), Kumme (Inv.-Nr. V 19224), Teekanne (Inv.-Nr. V 19231), fünf Koppchen (Inv.-Nrn. V 19279 a, V 19284 a, V 19285 a, V 19286 a, V 19287 a), fünf Untertassen (Inv.-Nrn. V 19279 b, V 19284 b, V 19285 b, V 19286 b, V 19287 b) und eine Zuckerdose (Inv.-Nr. V 19578). Nachweise der Vergleichsstücke: Victoria and Albert Museum London: https://www.vam.ac.uk/collections - National Museum of American History (Smithsonian) Washington: https://www.si.edu/Collections
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