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Terrier (Seriennummer: 4351)

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P O Tierfigur Terrier. Auf unregelmäßiger Platte steht ein Terrier mit nach hinten gewandtem Kopf und leicht einknickenden Vorderbeinen. Unglasiert. Im Sockel signiert: "E. Bach". Während ihrer dreijährigen Entwurfstätigkeit für die Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe schuf Else Bach (7.09.1899 Heidelberg – 25.4.1951 Pforzheim) insgesamt 47 Seriennummern, darunter eine Dose „Störche“ und eine Schale mit drei Faunen – der Rest waren vollplastische Tierdarstellungen. Zu ihrem künstlerischen Oeuvre gehörte auch eine großformatige Gartenplastik sowie Brunnengruppen, die in Karlsruhe und anderen Städten Deutschlands aufgestellt wurden. Die hervorragende Tierbildhauerin entwarf in erster Linie sympathische Tierkinderplastiken wie Rehkitz, Böckchen, junger Esel, kleines Lama, Dromedarkind, Terrierwelpe oder Bärenjunges: „junge Tiere oft, in der unbeholfenen Eckigkeit einer Bewegung, ungeübtes Beinwerk, das versucht, zu stehen und zu gehen. Der ganze Zauber jungen Lebens, das noch halb in der Natur beschlossen liegt, ist in diesen Tieren eingefangen.“ (Pier: Die Pforzheimer Bildhauerin Else Bach fünfzig Jahre alt, in: Neue Pforzheimer Zeitung, 07.09.1949) Aber auch Gruppenplastiken mit grasenden oder spielenden Tieren gehören zu ihren Sujets. Anders als bei den in den 1920er Jahren entstandenen abstrahierenden Tierfiguren von Ludwig König, die einen Einfluss der avantgardistischen Kunstrichtungen und der Stilsprache des Art Déco vertraten, wandte sich Else Bach der für die 1930er Jahre typischen realistischen Wiedergabe zu. Ihre Tierfiguren weisen ein großes Vermögen zur dreidimensionalen Darstellung und eine Geschicklichkeit des Modellierens auf. In der Zeitschrift „Die Kunst“ lieferte Hermann L. Mayer eine ausführliche und treffende Analyse der Werke von Else Bach: „Dass diese anfangs vielleicht spielerische Leichtigkeit in strenge Zucht genommen wurde und heute in liebevoller Beobachtung des Objekts erarbeitet und auf die knappste Ausdrucksform gebracht ist, das spricht mehr als alles Kennerische für die Reife der Künstlerin. Gerade in der Tierbildnerei ist das entsendende Moment jener Natürlichkeit, die das Künstlerische vergessen macht und das Abbild der Natur in die höhere Wirklichkeit erhebt, darin begründet, dass das dargestellte Tier Charakter hat, dass man schlechthin von einem Tier-Portrait zu sprechen berechtigt ist.“ (Hermann L. Mayer: Die Bildhauerin Else Bach, in: Die Kunst, Bd. 77, April 1938, H. 7, S. 208-210) Dass diese lobende Beschreibung in der Zeitschrift „Die Kunst“ und nicht in „Die Schaulade“ erschien, spricht Bände. Denn auf diese Weise wurde Else Bach als Bildhauerin gewürdigt und nicht bloß als Keramikerin. Literatur: Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 127-136.
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