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Dose in »aoi«-Form in Lack mit goldenem Glücksdekor

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P O Die kleine Dose in der »aoi«-Form weist einen leicht gewölbten Deckel auf. Auf einem schwarzem Lackgrund in der Technik des Gold-»togidashi« werden Glück verheißende Symbole in einer Darstellung vereint: ein Grillenkäfig, ein Käfer, eine Libelle sowie Pfingstrosenblüten in unterschiedlichen Wachstumsstadien. Bei Aoi handelt es sich in Japan entweder um Malven oder Wasserhyazinthen. Drei Blätter davon bilden das Wappen des Tokugawa-Shogunats (auch genannt Edo-Zeit, 1603-1868). Sie stellen ein beliebtes Dekorationsmotiv in dieser Zeit dar. Das Innere der Dose ist in der Technik des rot-goldenen »nashiji« ausgeführt. Bei der Technik des »togidashi maki-e« wird der Dekor zunächst mit Lack grundiert, dann mit Gold- und Silberpulver bestreut. Auf den getrockneten Lack wird eine weitere transparente oder schwarze Lackschicht aufgetragen, um das Pulver zu fixieren. In einem letzten Schritt wird die Oberfläche mit Holzkohle brüniert, auf dem dreimal der sogenannte »Suri-Urushi«-Prozess folgt: Rohlack wird mit Baumwolle aufgetragen und mit zerknittertem Reispapier abgewischt. Für einen abschließenden Glanz sorgt das erneute Auftragen von Holzkohle. Für die Technik des »nashiji«-Lack werden Gold- und Silberflocken auf die Oberfläche aufgetragen, auf das eine Schicht Lack folgt. Eine anschließende Schicht »nashiji«-Lack wird ein weiteres Mal mit Holzkohle brüniert, so dass das Gold oder Silber durch den Lack sichtbar wird. Die Ursprünge der Lackkunst liegen vor ca. 3500 Jahren in China. Über Korea, Japan, Indochina, Indien und Persien erreichte diese Kunstfertigkeit im 16. Jahrhundert Europa. In Japan wurden Gegenstände des täglichen Gebrauchs oder Objekte für zeremonielle Zwecke mit »urushi«, dem Saft des asiatischen Lackbaums, überzogen. Neben der schützenden Funktion wurde Lack früh zum Schmuck eines Gegenstands eingesetzt. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 75; Günther Heckmann, Urushi no Waza: Japanese laquer technology, Tokyo 2002.
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