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Fliese mit stilisiertem floralem Muster

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P O Sehr verbreitet war um 1900 die monochrome Behandlung der Oberfläche, die sich auf einen kleinen Ausschnitt des Farbspektrums beschränkte - wie zum Beieispiel auf dieser Fliese. Zwar benutzte der Jugendstil eine umfangreiche Farbpalette, allerdings wurden vorrangig gebrochene Farbtöne gewählt (olivfarben, bläulich, bräunlich, gräulich ect.) - oft in feinen nuancierten Farbübergängen. Die Gründung einer kleinen Töpferei im Jahr 1790 beginnt in Sarreguemines (Saargemünd) mit den Brüdern Nicolas und Augustin Jacoby und Joseph Fabry. Die Anteile Augustin Jacobys werden 1799 von dem aus Bayern stammenden Paul Utzschneider gekauft. Wenig später werden auch die Anteile des Bruders Nicolas Jacobys an Paul Utzschneider und Joseph Fabry weitergereicht. Von da an erhält die Firma den Namen „Fabry Utzschneider & Compagnie“. Durch Utzschneider werden neue Techniken eingesetzt, um weißes Steingut nach englischem Vorbild sowie weiße und rote Wedgewood-Ware ab 1808 herzustellen. 1828 werden außerdem Umdruckdekore angeboten. Eine Kontinentalsperre englischer Waren ermöglicht der Firma, in den 1820er Jahren zu wachsen. Ab 1836 wird die Leitung der Manufaktur an den Baron Alexandre de Geiger (1808-1891) übergeben, dem Ehemann von Pauline, der Tochter Utzschneiders. Im Zuge der Modernisierung und Erweiterung des Unternehmens knüpft de Geiger Verbindungen zu anderen Fayencerien aus dem Saarland wie Villeroy in Wallerfangen und Boch in Mettlach an, woraus die „Société Utzschneider & Compagnie“ hervorgeht. Der temporäre Zusammenschluss ermöglicht den Firmen, ihre Betriebe und ihr Warenangebot zu verbessern. In den folgenden Jahren entwickelt sich die Firma zu einer der größten Keramikhersteller Frankreich. Doch in den 1870er Jahren führen politische Entwicklungen zwischen Deutschland und Frankreich zu Veränderungen innerhalb des Unternehmens. Nach der deutschen Reichsgründung 1871 verlor Frankreich das Gebiet Elsass-Lothringen an Deutschland. Der damalige Unternehmensleiter Alexandre de Geiger weigert sich, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, weshalb die Leitung von seinem Sohn Paul (1837-1913) übernommen wird. Dieser richtet aufgrund der Einschränkung der Zollgrenze zu Frankreich und des Wegzugs vieler Arbeiter neue Betriebe für das Depot in Paris ein. Es wird eine Fertigungsstätte in Digoin 1876 eingerichtet und zwei Jahre später die ersten Fayencen produziert. Die Nachfrage wächst und im Jahr 1895 wird eine weitere Fertigungsstätte in Vitry-le-Francois eingerichtet. In Digoin wird 1896 zusätzlich eine Luxusproduktion eingerichtet, die sich auf Kleinserien künstlerischer Steinzeuge festlegt. Diese Produkte werden auch mit dem Namen ‚Revernay‘ versehen. Gleichzeitig läuft die Produktion in Sarreguemines (Saargemünd) weiter. Im Jahr 1913 besteht die Firma vorübergehend aus zwei selbstständigen Teilgesellschaften in Deutschland, der Firma „Utzschneider & Cie“ und in Frankreich die „Etablissements céramiques Digoin, Vitry-le-Francois et Paris“. Nach dem Ersten Weltkrieg werden beide Teile zu der Gesellschaft „Faienceries de Sarreguemines, Digoin et Vitry-le-Francois“ vereint. Als der Zweite Weltkrieg beginnt, wird der Betrieb in Frankreich stillgelegt und von Villeroy & Boch 1942 fortgeführt. Nach dem Wiederaufbau der Anlagen, die während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden, konnte die Produktion erneut beginnen. Literatur: Scriba, Arnulf: Das Kaiserreich, in: LeMO (veröffentlicht am 15.10.15): https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich (29.06.21). Makus, Horst: Französische Kunst-Keramik. 1860-1920 (Ein Handbuch), Stuttgart 2015
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