P O https://data.landesmuseum.de/id/EAB47C2EDD3A481E92BBC837BE275B8F

Schale der Gattung »Berber-Keramik« aus Sejnane

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O sioc:has_service
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:date
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:description
P O Die mandelförmige Schale, eine sogenannte »sahfa«, ist auf der einen Seite mandelförmig zugespitzt und weist einen schmalen, nach außen gezogenen Rand auf. Die Keramik ist mit einer hellgrauen Engobe (Tonmineralmasse) überzogen. Im Inneren der Schale überwiegt ein geometrisch geradliniger Dekor in rotbrauner und schwarzer, durch Mastixsaft gewonnener Farbgebung. Den Schalenrand betont ein zweireihiges Zickzackmuster im gleichen Farbenspiel. Die charakteristischen Brandflecken gehen auf die Feldbrandtechnik zurück. Die Schale ist signiert. Bei der sogenannten »Berberkeramik« handelt es sich um eine Aufbaukeramik ohne Verwendung einer Drehscheibe, die in der Regel mit Naturfarben bemalt und auf dem Feld mit Kuhdung gebrannt wird. Die Wurzeln dieser Keramik reichen bis zu den Anfängen der keramischen Produktion im anatolisch-syrischen Raum im 8./7. Jahrtausend v. Chr. zurück. Auch die charakteristischen Verzierungen wie geometrische Dekore mit Rauten, Dreiecken, Strich- und Punktdekorationen sowie Tierdarstellungen weisen auf ein altes Musterrepertoire. Die abstrahierten und stilisierten Motive besitzen eine symbolische Bedeutung im Sinne einer animistischen Weltdeutung: gute und böse Geister (»dschinns«) zu bannen, Glück (»baraka«) zu beschwören, sich Tiere untertan zu machen. Heute noch sind es ausschließlich Frauen, die diese Keramik für den alltäglichen Bedarf auf vielen Gehöften der verteilten Streusiedlung um Sejnane bis über die algerische Grenze hinaus nach Jahrtausende alter Tradition herstellen. Zunehmend jedoch wird das Geschirr für den Verkauf produziert und am Rande der kaum befahrenen Durchgangsstraße von Mateur nach Tabarka an Ständen feilgeboten. Die nordtunesische Töpferin Chrifa ist die Tochter der Altmeisterin Jemâa Saïdani und wohnt mit ihrem Mann auf einem Gehöft in Sejnane. Gelegentlich bringt sie ihre neueste Töpferware zu ihrer Mutter, die im Auftrag ihrer Tochter den Verkauf übernimmt. Literatur: Erbe von Jahrtausenden. Berberkeramik von Frauen aus Nordtunesien / Au Pays d’une Tradition millénaire. La Poterie modelée des Femmes de Sejnane (= Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum, Museum beim Markt 2005), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2005.
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image
S P O dct:identifier