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»Prozession am Markustag« - Ölgemälde nach Gentile Bellini

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P O Der italienische Renaissancekünstler Gentile Bellini (1429-1507) vollendete 1496 im Auftrag der »Scuola Grande di San Giovanni Evangelista« für den Großen Saal der gleichnamigen Bruderschaft in Venedig das mit 770 cm Länge, großflächige Werk »Processione in piazza San Marco« (»Prozession am Markustag«). Im 19. Jahrhundert wurde das Gemälde in Öl auf Leinwand (anstatt wie das Original in Tempera) für das Kloster Salem in kleinerer Größe kopiert und erhielt den vergoldeten Rahmen. Das Original-Gemälde, das mit acht weiteren Bildern die Wunder eines Fragmentes des »Wahren Kreuzes« wiedergibt und zu den wichtigen Zeugnissen der Renaissancemalerei zählt, befindet sich heute in der Gallerie dell’ Accademia in Venedig. Es stellt ein historisches Dokument über das Aussehen des Platzes am Ende des 15. Jahrhunderts dar. Die Prozession selbst hatte etwa 50 Jahre zuvor am 25. April 1444 stattgefunden. Die Beobachtungsgabe Gentiles und seine naturgetreue Wiedergabe des Zeitgeschehens lassen ein wahrheitsgetreues Bild entstehen. In der »Prozession am Markustag« sind neben der Bruderschaft in ihren weißen Gewändern auch drei Osmanen als Beobachter des Geschehens in ihrer typischen Bekleidung mit Turban und Kaftan Teil der »istoria« (= Erzählung). Der Gebrauch des Begriffs »istoria« geht auf Giorgio Vasari (1511-1574) zurück. Bellini nimmt in seinem Gemälde die Forderung Vasaris nach einem spannenden Erzählstrang für eine gute Historienmalerei vorweg. Das Traktat »Die Lebensbeschreibungen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten« sollte erst 1568 erscheinen. Seit dem 13. Jahrhundert war Venedig das Tor zum Orient. Händler und Reisende aus der Levante hielten sich in dieser Stadt auf. Ihre fremdartige Erscheinung inspirierte Maler wie Giotto di Bondone (1267/1276-1337) und Ambrogio Lorenzetti (1290-1348). Im 15. Jahrhundert nahm das Interesse an dem »Orientalen« durch das Eintreffen byzantinischer Delegationen in Ferrara und Florenz zu. Der Fall Konstantinopels 1453 markierte einen Wendepunkt: Gentile Bellini gelangte als erster Porträtist nach Istanbul und weilte von 1479-1481 an dem Hof des osmanischen Sultans Mehmet II. (1432-1481). Zur gleichen Zeit kamen die ersten Feindbilder auf italienischen Gemälden auf: Heidnische Machthaber wie Pilatus oder Holofernes wurden fortan in Gestalt von Osmanen wiedergegeben. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 32, Abb. 15 und Abb. 15a.
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