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Birnkrug: Näherin. Sinnspruch

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P O Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der Hals erweitert sich Rand hin. Der Ausguss wurde vom Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Der Dekor ist mit Schwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Gelb, Ocker, Grün, Manganviolett und Schwarz gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen. Auf dem Hals und auf der Schulter des Birnkrugs findet sich in Fraktur die Inschrift: „Susanne Specht. / Näherin von Neibsheim, 1835. / Es blühe nie vergebens, ein Blümchen auf der Flur: Geh nütz die Zeit des Lebens; dann einmal lebt man nur.“ Fünf verschiedenfarbige Rocaillebögen bilden eine oben offene Kartusche, die das Bildfeld definiert. Ein in Ocker und Manganviolett gemalter Dielenboden und eine darüberliegende grüne Bodenleiste markieren einen Innenraum. Darin befindet sich ein kleiner Tisch, unter dem ein Weidenkorb steht. Rechts vom Tisch sitzt eine Frau auf einem Stuhl und näht. Sie trägt ein blaues Kleid und eine weiße Schürze. Das Werkstück ist hellblau. Auf dem Tisch liegen eine Schere und ein Bügeleisen. Beiderseits des Henkels finden sich Blumensträuße mit kleinteiligen Blüten in den Farben Manganviolett, Blau und Gelb. Der Birnkrug hat am oberen Rand eine umlaufende schwarze Linie und darunter eine Weinblattborte mit grünen Blättern und blauen Trauben. Der Henkel ist mit sechs flüchtig gemalten, grünen Blättern dekoriert. Durlacher Birnkrüge, die allein einer Frau gewidmet sind, sind selten. Doch findet sich in der Sammlung des Badischen Landesmuseums auch ein Exemplar von 1840 mit der Darstellung einer am Spinnrad arbeitenden Frau (Inv.-Nr. V 3605). Üblicherweise sind die Birnkrüge einem Ehepaar gewidmet, wobei Mann und Frau namentlich genannt sind. Der in der Inschrift genannte Ort Neibheim gehört heute zu Bretten (Landkreis Karlsruhe).
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