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Tortenplatte (Seriennummer: 2672)

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P O Auf eingezogenem Standring befindet sich eine runde, flache Platte mit einer dicken, gezackten Wandung und gezackten, schmalen, in der Mitte der Wandung sitzenden Griffen. Der Dekor besteht aus Kreisringen in gelb, rot und schwarz. Die Wandung ist mit vertikalen Streifen in orange, gelb und schwarz geschmückt. Eine dekorativ gestaltete Tortenplatte im Art Déco gehörte zu der typischen Produktgruppe der Karlsruher Majolika-Manufaktur in der Zwischenkriegszeit. In einem Fachartikel aus dem Jahr 1931 wurden die Trommel-Tortenplatten von Marta Katzer abgebildet und auf folgende Weise beschrieben: „Leckeren Torten und Kuchen einen schmückenden Untersatz zu schaffen, blieb der Keramik vorbehalten, die dafür die allerbeste Eignung mitbringt. Der glasierte Tonscherben ist ein vorzügliches Material für einen Gegenstand, der gleichzeitig der Ästhetik und der Hygiene dient. So haben sich die geschmackvollen Platten mit den weichen Spritzdekoren, den farbigen Bandmustern und modern rassigen Ornamenten, teilweise mit Henkeln versehen und Füßen ausgestattet, bereits in den Gaststätten, wie Konditoreien und Cafés, sowie auch in Privathaushalten rasch eingebürgert.“ Als Illustration des Gesagten werden Tortenplatten der Karlsruher Majolika-Manufaktur gezeigt. Anschließend findet sich ein Rat: „Eine nette Ecke in der Schaufensterdekoration, mit einigen Tortenplatten und empfehlenden Plakaten in der Aufschrift ´Für die Geburtstagtorte´ oder ´Zum Kaffeekränzchen´ und ähnliche Hinweise auf die Verwendbarkeit der Tortenplatte stellt eine gute Verkaufshilfe dar, die dazu beiträgt, sie überall einzuführen.“ (Tortenplatten, in: Die Porzellan- und Glashandlung. Das Haus- und Küchenmagazin, 31.1931, S. 174-176) Eine typische Dekorationsart der 1920er und früher 1930er Jahre war der Spritzdekor. Die Spritztechnik war bereits seit der Zeit um 1900 bekannt, aber erst in den 1920er Jahren wurde sie zu einer der beliebtesten und zeittypischsten Dekorarten schlechthin. So gut wie alle keramischen Betriebe installierten in dieser Zeit Spritzdekoranlagen, die so genannten Aerographen. Der Abstand des Aerographen zur Keramik und die Kalibrierung der Düsenöffnung beeinflussten die Art des Spritzdekors. Eine geringe Entfernung, ein langer Farbaustritt und eine kleine Düsenöffnung ergaben einen dichten, dunklen und klar abgegrenzten Farbwert. Meistens jedoch war das Gegenteil angestrebt, nämlich zarte Farbnebeldekore mit diffusen Übergängen. Die dabei entstandenen Assoziationen mit den Werken von Kandinsky, Klee und Feininger waren durchaus willkommen. Martha Katzer (1897-1947) arbeitete in der Werkstatt von Ludwig König in München, bevor sie 1922 ihre Tätigkeit als Malerin in der Kunstabteilung der Staatlichen Majolika-Manufaktur aufgenommen hat. 1926 begann die Manufaktur mit den Entwürfen der bis dahin völlig unbekannten Keramikerin in Inseraten und auf Messen zu werben - mit einschlägigem Erfolg! Die Keramiken verkauften sich dermaßen gut, sodass sie in dem Zeitraum von 1926 bis 1935 einen Großteil der Serienproduktion ausmachten. In der Geschichte der Karlsruher Manufaktur gab es keine andere Keramikerin, die so viele Formen und Dekore entwickelt hat, wie Martha Katzer: Es sind insgesamt 666 Formnummern. Und da jede Form mit mehreren unterschiedlichen Dekoren versehen wurde, so summiert sich das auf Tausende von Dekoren. Allein im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden sich 2.087 Keramiken der Künstlerin. Stilistisch bewegen sich Katzers Dekore zwischen Art Déco und konstruktivistischer Stilsprache. Neben Maldekoren und der Laufglasur war die Spritztechnik das Lieblingsmedium der Keramikerin, mit dem sie einen modernen Charakter der Manufakturproduktion der Zwanziger Jahre zu prägen vermag. Zusätzlich kombinierte sie den Spritzdekor mit weiteren Gestaltungselementen wie Reliefdekor oder aufgemalten Schmuckornamenten. In den 1930er Jahren verwendete sich auch die Uranglasur. In dieser Zeit schuf Katzer Keramiken ohne dekorative Muster. In
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