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Frauenmaske im Art Déco (Seriennummer: 3582)

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P O Hochovaler, weiblicher Kopf einer jungen Frau, gering zur Seite gedreht. Geschlitzte Augenöffnungen, flache, dreieckige, spitze Nase. Über der Stirn Haaransatz. Rechts auf Höhe des Kinns herunterhängender Zopf. Inkarnat außen und innen gelb. Wimpern, Augenränder und Mund rotbraun. Haar fleckiges Blau, Rotbraun und Türkisgrün. Glasur stark craqueliert. Auf der Innenseite Bezeichnung: Pressmarke Manufakturzeichen, in Unterglasurblau Manufakturzeichen, Seriennummer 3582, Germany. Starke modische Wirkung im Stil der 1920er Jahre. Stilistisch gehört das Objekt zum Art Déco. Dieser Stil bildete sich nach dem Ersten Weltkrieg heraus und dauerte bis etwa 1939 an. Seine größte Verbreitung erlebte er in den Jahren zwischen 1924 und 1928. Ab 1933 ging sein Einfluss langsam zurück. Im Jahre 1925 fand die legendäre Ausstellung „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ in Paris statt, während der der Art Déco seinen Höhepunkt feierte. Wie der Name sagt, war der Art Déco auf dekorative Wirkung angelegt. An den Jugendstil anknüpfend blieb er weiterhin dem dekorativen Formvokabular treu, das er geometrischer und „moderner“ steigerte. Raffinesse und Verspieltheit waren Hauptkomponenten dieser Stilsprache. Die „Goldenen Zwanziger“ wurden von den Zeitgenossen als eine Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wahrgenommen. „Modern Times“ - der Titel eines berühmten Filmes von Charlie Chaplin - steht für die kollektive Wahrnehmung, mitten in einer hochmodernen und sich schnell verändernden Zeit zu leben. Die Bezeichnung „Art Déco“ (Abkürzung von „art décoratif“) für eine stilistische Epoche entstand erst in den 1960er Jahren. Zum ersten Mal tauchte der Name „Art Déco“ 1966 als Titel eines Artikels in der Zeitung „The Times“ auf. Kurz darauf wurden mehrere Bücher unter dem gleichen Titel veröffentlicht und zahlreiche Überblicksausstellungen konzipiert. Im Jahr 1968 etablierte sich der Begriff zunächst im englischen Sprachraum und konnte sich gegen „Jazz Age“ und „Modern Style“ durchsetzen. Anschließend nahmen Kunsthistoriker aller europäischen Länder den Terminus in den Kanon der Kunstgeschichte auf. Literatur: Arthur Mehlstäubler: Ilse Hohenreuther (ver. Köhler) - ein kleines aber reizvolles Werk für die Majolika-Manufaktur Karlsruhe, in: Keramos, Oktober 2001, Heft 174, S. 125-135 - Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 89-97 - Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog, Karlsruhe 1979 - Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001 - Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004.
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