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Mädchen mit Weintrauben (Winzerin)

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P O Auf einem flachen Sockel steht ein Mädchen, das sich an einen Baumstumpf lehnt, auf dem ein durchbrochener Korb mit Weintrauben steht. ln der erhobenen rechten Hand hält sie eine Traube, weitere Trauben sind in der von ihrer Linken hochgehaltenen Schürze. Das Mädchen mit hochgestecktem Haar trägt ein weißes Hemd mit blauer Schleife am Hals, ein rosa Mieder mit Bändern, einen gelben Rock mit violettem Rankenband oberhalb des Saums und weiße Schuhe mit Blütendekor und roten Schleifen. ln den Arbeitsberichten vom Januar 1765 notiert Kaendler, dass er die Figur als Gegenstück zu einem kleinen Winzer erfunden habe: ,,Eine neue Figur lnventiret und Modelliret so als eine gegen Figur zu den aus Frankreich gekommenen Porcelläine Wintzer Figur gehörig, selbige in erforderlicher Stellung, und Kleidung, wie selbige in der lincken Hand einen mit Wein Trauben gefüllten Korp, in der rechten Hand aber eine Wein Traube hält. Bemeldetes Modell das Wintzer Mägdlein auf erforderliche arth zerschnitten, und denen Giepß gießern in arbeit gegeben", (nach Pietsch, Ulrich: Die Arbeitsberichte des Meissener Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kaendler 1706-1775, Leipzig 2002, S. 145, Nr. 5 und 6). Die Winzerin geht demnach nicht direkt auf ein französisches Modell wie der Winzer zurück, entspricht aber dem Stil der Gegenfigur, was vor allem auch in dem für Meissen untypischen Sockel zum Ausdruck kommt. Unterglasurblaue Schwertermarke am Sockel hinten, glatter unglasierter Boden.
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