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Riegel am Kaiserstuhl, römische Siedlung

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P O Das römische Riegel, heute größtenteils vom modernen Ort überbaut, lag in Rheinnähe an der sog. Riegeler Pforte, einem Engpass von Kaiserstuhl und Schwarzwald-Vorbergzone. In der Antike kreuzten sich hier zwei Fernstraßen: die Rheintalstraße und die aus Gallien zur oberen Donau führende Ost-West-Achse. An diesem militärstrategisch außergewöhnlichen Ort setzte die römische Präsenz in claudischer Zeit, Mitte des 1. Jh., mit der Errichtung eines Auxiliarkastells ein. Nach Abzug des Militärs entwickelte sich einige Jahrzehnte später aus dem zugehörigen Lagerdorf eine kleinstädtische Siedlung. Diese trug wahrscheinlich den Namen Helvetum und erstreckte sich zu ihrer Blütezeit im 2. und frühen 3. Jh. über eine Fläche von ca. 27 ha beiderseits der Elz, bis sie Mitte des 3. Jh. offenbar zerstört wurde. Die Siedlung besaß ein regelhaft geplantes Insulasystem und mehrere Heiligtümer, darunter ein Mithräum. Das Forum im Stadtzentrum, eine öffentliche Platzanlage mit Gebäuden der offiziellen Administration bzw. des urbanen Selbstverständnisses, besaß eine monumentale Markt- und Gerichtsbasilika. Diese dreischiffige Halle wies sowohl Räumlichkeiten für einen Kaiserkult als auch einen Tresorkeller zur Aufbewahrung der Gemeindekasse auf. Möglicherweise war der Ort auch das Zentrum einer Civitas, einer Bürgergemeinde bzw. Verwaltungseinheit. Bedeutend war die Siedlung auch in Bezug auf Warenproduktion, Handel und Dienstleistungen. Bezeugt ist die Verarbeitung von Rohstoffen wie Glas, Bronze, Eisen und Tierknochen bzw. die Herstellung von Ziegeln und Gefäßkeramik.
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