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Holländische Schale im Stil des Reiskorn-Porzellans

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P O Die tiefe Schale aus Porzellan steht auf einem runden Fußring. Sie weist eine steile, ausladende Wandung auf, die mit stilisierten Blütenmustern perforiert ist. Anschließend wurden die Durchbrüche mit einer transparenten Glasur gedichtet. Unterhalb des Standrings findet sich der Hinweis auf eine Produktionsfirma in Holland. Nachahmungen des sogenannten Reiskornporzellans finden sich heute in aller Welt: seien es Gefäße aus der Produktdesignlinie der finnischen Firma iittala (Inv. Nr. LGA 961) oder Alltagsgeschirr aus Asialäden wie die vorliegende Schale. Der elfenbeinfarbene Effekt der Glasur folgt chinesischen Porzellanen, die bereits im 10. Jahrhundert im gesamten Mittleren Osten verbreitet waren. Dagegen wird die Technik des unter der Glasur in den lederhart gewordenen Ton geschnittenen Durchbruchdekors der Erfindung persischer Töpfer zugeschrieben. Vielleicht entstand im Iran die sogenannte »Weiße Ware« in dem Wunsch, die Durchsichtigkeit des chinesischen Porzellans zu imitieren oder einen Ersatz für luxuriöse Metallgefäße zu haben. Bis zum Einfall der Mongolen zu Beginn des 13. Jahrhundert wurde diese Ware in Rey, dem antiken Rhages, nahe der heutigen Hauptstadt Teheran, vor allem aber in Neyschabur (auch Nishapur), hergestellt (vgl. Inv. Nr. A 12372). Von dort aus gelangte sie über die Seidenstraße nach China. Im späten 18. Jahrhundert kehrte die Technik wieder in den Iran zurück. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 83, Abb. 92-94; Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 38, Kat. 6.
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