P O https://data.landesmuseum.de/id/12F8A5CD328143C59262A1FEEA33369B

Photographie »Auf dem Weg zum englischen Patienten« von Richard Avédikian

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:date
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:description
P O Die im Jahr 2009 entstandene Schwarz-Weiß-Aufnahme des französischen Fotografen Richard Avédikian (geb. 1949) trägt den Titel »Auf dem Weg zum englischen Patienten«. Der Titel spielt auf den preisgekrönten Spielfilm »Der englische Patient« aus dem Jahr 1996 an. Der britische Regisseur Anthony Minghella legte hierfür den gleichnamigen Roman des kanadischen Schriftstellers Michael Ondaatje zugrunde. Die Aufnahme zeigt ein Landschaftspanorama der Wüste Sahara. In der Ferne, inmitten sandiger Wüstenhügel, sind zwei einsame Kamelreiter zu sehen. Das Sujet lehnt sich an Aufnahmen von Rudolf Franz Lehnert (1878-1948) und Ernst Heinrich Landrock (1878-1966) an. Das Fotografenpaar legte zum ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in Tunis und Kairo Mappen mit Motiven von Land und Leuten an und bediente damit gezielt die europäische Sehnsucht nach nordafrikanischer Exotik. Die Fotografie wurde in der Technik Piezodrucks mit UltraChrome K3 Pigmenttinten von Epson auf FineArtBaryta Papier von Hahnemühle erstellt. Das angewandte Verfahren des Platin-Palladium-Drucks schließt an die fotografische Tradition des 19. Jahrhunderts an. Im Bild des Westens vom Orient stehen märchenhafte Verklärung und bewusste Verzerrung unvermittelt nebeneinander. Doch schon im 19. Jahrhundert waren neben zahlreichen Schwärmern auch nüchterne Geister am Werk, die sich um objektive Erkenntnis des Orients bemühten. In unserer Zeit scheint sich wenig daran geändert zu haben. Neben authentischen Reportagen sorgen fiktive Berichte im alten Stil für die Verfestigung von bekannten Klischees: Wüste, Harem, Pracht und Sinnlichkeit neben Despotismus, Fanatismus und Radikalismus. Diese Stereotype bilden eine parallele Wirklichkeit, die durch ihre suggestiven Kräfte zählebig ist. Sie durchziehen noch heute den öffentlichen Diskurs über das Verhältnis des Westens zum »Orient«. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 14-16 und S. 91; Harald Siebenmorgen, Orientalismus - Okzidentalismus. Interkulturelle Spannungsfelder. In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 12-26; Schoole Mostafawy, Einführung. In: Das fremde Abendland?, ebenda, S. 27-29.
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O dct:identifier