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»Eiserner Halbmond«

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P O Der fünfzackige, silberfarbene und mit rotem Email überzogene Ordensstern trägt in seiner Mitte die »tuğra« (kalligrafisch geschwungenes Siegel) Sultan Mehmets V. (1844-1918). Das Siegel wird von einem Halbmond umschrieben. Die darauf angebrachte arabische Jahreszahl 1333 (= 1915 n. Chr.) verweist auf diese letzte am 1. März 1915 vom Osmanischen Reich (1299-1922) geschaffene Auszeichnung. Auf der Rückseite ist eine Anstecknadel mit dem geprägten Herstellernamen »B.B. & Co« genietet. Die wohl in Berlin ansässige Firma produzierte nach dem Vorbild größerer Juweliere, etwa des Berliner Hofjuweliers H.J. Werner, in weniger edlen Materialien. Bei dem Ordensstern handelt es sich um den sogenannten »Eisernen Halbmond« (= Harp Madalyası). Er wurde 1918 an einem rot-weißen Bande von Sultan Mehmet V. für besondere militärische Verdienste verliehen. Der Orden, mit dem auch Verbündete im Ersten Weltkrieg geehrt wurden, versteht sich als Gegenstück zum »Eisernen Kreuz«. Militärische Auszeichnungen in Gestalt von Orden lösten ab der Zeit um 1800 die alte osmanische Sitte ab, Auszuzeichnende mit Geldgeschenken, mit Dolch oder Säbel bzw. mit einem Ehrengewand aus kostbarem Textil zu würdigen. Die Einführung des »Eisernen Halbmonds« verweist auf die enge osmanisch-deutsche Waffenbrüderschaft. Bereits Sultan Abdülhamid II. (1842-1918) hatte die Initiative ergriffen, sein Militär mithilfe der Preußen zu reformieren. Mit den Orient-Reisen Kaiser Wilhelms II. (1859-1941) in den Jahren 1889 und 1898 und dessen aktiver Türkeipolitik traten die deutsch-osmanischen Beziehungen in eine neue Phase. Sie hatte im Ersten Weltkrieg die Koalition der Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn und des Osmanischen Reichs zur Folge. Ein Zeugnis dieses Bündnisses wie der Europäisierungsoffensive des Osmanischen Reichs ist auch die Einführung des »Eisernen Halbmonds«. Literatur: Reinhard Sänger, Der eiserne Halbmonde - ein Symbol der osmanisch-deutschen Waffenbrüderschaft. In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 89, Kat. 99.
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