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Blauer Glockenbecher mit Golddekor
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Glasblasen
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1. Viertel 19. Jh.
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Kunst (+ andere nicht-europäische Kunststile)
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Blumen: Tulpe (+ ornamentale Pflanzendarstellungen)
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Kunst (+ islamische Kunst)
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Der Becher besitzt einen glatten Boden und verbreitet sich nach oben hin konisch zu einem Tulpenkelch. Er ist blau getönt und weist Reste einer Goldbemalung auf. Zusammen mit einem weiteren Becher (Inv. Nr. 55/197) bildet er ein in Farbigkeit und Dekor gegengleiches Paar. Das tulpenförmig geschweifte Teeglas verbinden wir mit der Türkei und türkischstämmigen Landsleuten. Auch in der Türkei selbst gilt das Glas als genuin türkisch. Kaum ein Teehaus oder ein Heim, indem dieses Glas nicht auf den Tisch gestellt wird. Beleuchtet man seine Geschichte, so stößt man auf ein gleichförmiges Glas, dessen Geburtsstunde - wie die des Tees selbst - in andere Weltgegenden fällt. Im Zuge der Orient-Mode wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Glas in Wien von einem der bekanntesten Handelshäuser für Glaswaren, »J. & L. Lobmeyr«, entworfen. Für seine weltweite Verbreitung sorgten seit dem frühen 19. Jahrhundert böhmische Glashütten, mit denen das Handelshaus enge wirtschaftliche Beziehungen zum Orient unterhielt. Vor allem das rubinrot getönte Glas als ein Charakteristikum böhmischer Glashütten erfreute sich im Nahen Osten so großer Beliebtheit, dass es heute längst zum eigenen Kulturgut zählt, ja sogar mit einer für rein orientalisch gehaltenen Genusskultur assoziiert und entsprechend nachgeahmt wird. Seien es Gläser, Karaffen, Leuchter, Teile von Wasserpfeifen oder Flakons: Der böhmische Exportschlager ist als Einrichtungsgegenstand in fast jedem orientalischen Haushalt vertreten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, erscheint der Becher im neuen Licht. Manch ein Alltagsgegenstand, den wir heute als »orientalisch« kennen, entwickelte sich innerhalb nur eines Jahrhunderts aus der Orient-Faszination Europas zu einem symbolträchtigen Gegenstand kultureller Identität im Orient selbst. Bei böhmischen Glaserzeugnissen und ihren Imitationen handelt es sich demnach wie bei der artifiziellen Tulpe um eines der typischsten transkulturellen Produkte im erweiterten euromediterranen Raum. Literatur: Schoole Mostafawy, Woraus Şerbet eingeschenkt und Tee getrunken wird. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. 100 Objekte - 100 Geschichten. Dem Fremden im Eigenen auf der Spur, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Schoole Mostafawy, Karlsruhe 2014, S. 99, Kat. 74; Jakob Möller, Identifikation und Identitätsstiftung mit Einrichtungsgegenständen, In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 153, Kat. 180.
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55/196