P O https://data.landesmuseum.de/id/2EA24FBB4B46BF72CC4FBEB1EBE89D68

Kuttrolf aus Opalglas

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O blmonto:xCurator
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:type
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O dct:description
P O Der sogenannte »Kuttrolf« (auch »Angster« oder »Gluckerflasche« genannt) ist aus mundgeblasenem Opalglas. Er weist einen zwiebelförmigen, gerippten Bauch auf. Der aus vier Röhren bestehende gedrehte Hals windet sich um eine durchlaufende Mittelröhre. Dieser mündet in einer schalenartig gebildeten Ausgussöffnung, die leicht eingedellt ist. Bei einem Kuttrolf handelt es sich um ein Scherz- oder Vexierglas. Das Trinken aus einem solchen Gefäß ist absichtlich schwierig. Wird daraus getrunken, hört man ein lautes Gurgeln oder Glucksen. Das Gefäß war im Mittelalter vor allem im Mittelrhein- und Oberrheingebiet sowie in Norddeutschland verbreitet. Erstmals wird er um 1217 im Epos »Willehalm« von Wolfram von Eschenbach (um 1160/80 - um/nach 1220) als »gutteral« für Wein erwähnt. Seine Beliebtheit führte zur Beschränkung der Massenproduktion vor allem im Spessart. Seit dem 14. Jahrhundert wurde er in Frankreich und im 16. und 17. Jahrhundert auch in England und Venedig hergestellt. Viel spricht dafür, dass sich Form und Dekor des Gefäßes an islamische Vorbilder anlehnen. Gläser aus dem Mittleren und Nahen Osten gelangten schon im Mittelalter nach Europa. Häufig fanden sie als Mitbringsel der Kreuzfahrer ihren letzten Aufbewahrungsort in Kirchen und Klöstern. Dort wurden sie zu Reliquien oder mit solchen verbunden. Eine Sonderstellung nahmen Bergkristallgläser ein: Wegen ihrer Härte und Lichtdurchlässigkeit wurden sie zu Symbolen der jungfräulichen Geburt Marias. Bestimmte Techniken wie die Emalliertechnik oder einzelne Dekorformen inspirierten zunächst venezianische Handwerker. Die »Orient-Mode« des ausgehenden 19. Jahrhunderts stellt eine letzte Etappe der intensiven Beschäftigung mit dem »orientalischen« Glas dar. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 86, Abb. 100; Sabine Baumgärtner, Edles altes Glas. Die Sammlung Heinrich Heine Karlsruhe (= Bestandskatalog Ständige Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe), Karlsruhe 1977, 2. Aufl., S. 19, Kat. 13.
S P O dct:date
S P O rdfs:label
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:spatial
S P O dct:keyword