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Shopper im Louis-Vuitton-Stil
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Shopper im Louis-Vuitton-Stil
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Fälschung
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Die große beutelförmige Handtasche, ein sogenannter »Shopper«, besitzt zwei lange Riemen, die ein Tragen der Tasche über der Schulter ermöglichen. Die Tasche kann über einen Reisverschluss, der oben und über die Seiten läuft, fast vollständig aufgeklappt werden. Der Shopper erscheint im klassischen Louis-Vuitton Monogram-Muster: Auf dunkelbraunen Grund wiederholen sich in Beige neben stilisierten Blütenmotiven die Initialen »LV« des französischen Handwerkers und Unternehmers Louis Vuitton (1821-1892). Dieser gründete 1854 das französische Luxuswaren-Unternehmen Louis Vuitton Malletier mit einer Boutique in Paris und wurde für seine exklusiven Koffer und Gepäckstücke berühmt. Louis Vuittons Reisegepäck zeichnete neben einer soliden Metall- und Holzkonstruktion ein beschichtetes, wasserabstoßendes und strapazierfähiges Material aus - ein aus Roggenmehl hergestellter Leinenstoff (»Trianon«). Heute werden die im Unternehmen produzierten Handtaschen und Accessoires über ein internationales Netzwerk weltweit vertrieben und gelten überall als Statussymbol. Das Monogram-Muster sollte ursprünglich dem Schutz vor Markenpiraterie dienen, rief aber über die Jahrzehnte eine weltweite Fälschungsindustrie hervor. Auch bei der hier vorliegenden Handtasche handelt sich um ein »fake«-Erzeugnis. Vermutlich in der Türkei hergestellt, wird die Tasche als Originalerzeugnis hochpreisig im Iran verkauft. Im Inneren stehen die gefälschte Marke und der Hinweis »Made in France« für das angebliche Echtheitszertifikat. Die Handtasche ist ein typisches Beispiel für die Globalisierungserscheinungen der letzten 150 Jahre. Doch die »Globalisierung« als ein Begriff für die weltumspannenden ökonomischen und kulturellen Verflechtungen ist nicht erst ein Phänomen unserer Gegenwart. Historiker sehen erste Globalisierungsschübe mit Beginn der Entdeckungsreisen in der frühen Neuzeit, die wirtschaftliche Abhängigkeiten zwischen den Kontinenten zur Folge hatten. Daraus resultierte auch der transatlantische Sklavenhandel, der durch den europäischen Handelskapitalismus angetrieben wurde. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts revolutionierte die Erfindung von Eisenbahn, Dampfschiff und Telegraphie die Verkehrs- und Kommunikationstechnik. Dies bewirkte einen rasanten Anstieg des internationalen Waren- und Kapitalverkehrs. Die Expansion des Handels, der von den industrialisierten Nationalstaaten Europas beherrscht wurde, beförderte die Entstehung einer Weltwirtschaft mit globalen Vernetzungen. Koffer und Reisegepäck waren dafür notwendige Utensilien. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 50, Abb. 41.
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