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Open Item in xCurator
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Sultan Abdülmecid I.
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Kunst (+ andere nicht-europäische Kunststile)
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historische Person (mit NAMEN) - BB - Frau - Porträt einer historischen Person
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historische Person (mit NAMEN) - Porträt einer historischen Person
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(OTTOMAN EMPIRE) historische Namen (OTTOMAN EMPIRE)
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Kunst (+ islamische Kunst)
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Die getönte Lithografie zeigt das Ganzfigurenbildnis des osmanischen Sultans Abdülmecid I. (1868-1944) in Uniform und Fes mit langem Säbel. Der Dargestellte präsentiert sich mit einem um die Schultern geworfenen Umhang. Er stemmt seine Linke in die Hüfte, während seine Rechte bedeutungsvoll in den Bildhintergrund weist. Dort öffnet sich der Bosporus mit bemannten Booten, der den Blick auf die Stadt Istanbul und ihren Bauten, wie die »Blaue Moschee«, freigibt. Die Darstellung wird von einem fein gezeichneten Rahmen umschlossen, das im oberen Teil von den Worten »Reyes contemporaneos« unterbrochen wird. Im unteren Teil des Blattes wird der Herrscher in spanischer Sprache bezeichnet: »Sultan Abdul-Mechid y emperador de los otomands«. Die Inschrift wird von einem Lorbeerkranz unterbrochen, der die »tuğra« (kalligrafisch geschwungenes Siegel) des Sultans umgibt. Unterhalb der Lithografie finden sich rechts der Name des Lithografen »Martinez, Madrid", links die Angabe »nach Valdivieso«. Portraits von Staatsoberhäuptern, Politikern oder wichtigen Persönlichkeiten sind in islamischen Ländern nicht neu. Unabhängig von Werken heimischer Miniaturmaler entstanden schon früh Bildnisse mit charakteristischen physiognomischen Merkmalen des Portraitierten, die von europäischen Malern geschaffen wurden. Als erster berühmter Porträtist gelangte nach dem Fall von Konstantinopel 1453 bereits Gentile Bellini (um 1429-1507) im Jahr 1480 an den osmanischen Sultanshof. Hier fertigte er u. a. die Auftragsarbeit, das Bildnis Sultan Mehmets II. (1432-1481), an. Die Erfindung der Lithografie zum ausgehenden 18. Jahrhundert und die weltweite Verbreitung von christlichen und weltlichen Bildern im Orient beförderte hier die Portraitmalerei nach europäischem Vorbild. Mit der Erfindung der Fotografie im Jahr 1839 und ihrer Verbreitung kaum 25 Jahre später in der islamischen Welt, nahmen Studioaufnahmen und Portraits nach westlichem Vorbild noch zu. Literatur: Stephen Vernoit, The Visual Arts in Nineteenth-Century Muslim Thought. In: Islamic Art in the 19th Century. Tradition, Innovation, and Eclecticism (= Islamic History and Civilization. Studies and Texts: 60), hrsg. von Doris Behrens-Abouseif und Stephen Vernoit, Brill, Leiden, Boston 2006, S. 19-35; Jakob Möller, Herrscherportraits zwischen Sage und Geschichte. In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 70-88.
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2008/808