P O https://data.landesmuseum.de/id/48C051024C4B8BC24E33F9B462E0A331

Reflexbogen vom krimtatarischen Typ

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P O Der lange, schwach gekrümmte und zusammengesetzte Reflexbogen gehört dem krimtatarischen Typus an. Die dazugehörige Sehne fehlt. Auf dem Griff, dem Rücken und den Armkanten des Holzbogens ist eine Schicht aus feinen Sehnenfasern aufgeleimt. Zum Schutz dient ein Überzug aus einem feinen weißen Material, wahrscheinlich Leder oder Pergament. Der Bogenbauch ist mit hellem, geglättetem Horn belegt und beiderseits des Griffes mit dem gleichen Werkstoff beklebt. Mit gleichem, jedoch rotbemaltem Material ist auch die Bauchseite des Griffes bestückt und sind die Armenden umwickelt. Auf dem Bogenbauch, am Ansatz der Ohren, befindet sich jeweils eine querovale, leicht gemuldete Auflage aus Bein. Einer der Arme ist zweifach mit Ramie umwickelt, während an dem anderen Arm eine Umwicklung fehlt. Ähnlich verhält es sich mit den Ohren, die jeweils vor der Sehnenkerbe mehrfach umwickelt sind. Von der ursprünglichen Fassung ist wenig erhalten. Auf dem Griff und dem Bogenrücken lassen sich nur noch Spuren von Spiralranken und Randlinien in (z.T. schwärzlich oxydiertem) Silber auf Rotlack erkennen. Darüber liegt ein abschließender, (heute) bernsteinfarbener Überzug. Reflexbögen gehörten zu den gefürchtetsten Angriffswaffen der Osmanen. Sie waren lange die wichtigsten Waffen der osmanischen Krieger, zu denen auch die Krimtataren zählten. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 234, Kat. 175.
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