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Krug in Form einer Henne

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P O Die kleine Wasser-Tropfflasche ist aus einem hellbeigen Scherben in Form eines Huhnes mit einem kurzen Hals und einer leicht wulstigen Lippe modelliert. Die Tülle bildet das Köpfchen, der Griff die Schwanzfedern. Bis auf den Fußring überzieht das Gefäß eine blaugrüne Glasur im leichten »Craquelé«. Die Flasche zeigt in Aufglasur einen hellgrünen und rötlichen Dekor, der das Federkleid und die Flügel des Federviehs andeutet. Die Wasser-Tropfflasche nimmt sich die Blauweiß-Wasser-Tropfflaschen in Form von Hähnen aus der Ming-Dynastie (1368-1644) zum Vorbild, die mit weiteren, ebenfalls mit Tierköpfen unterschiedlicher Gattung verzierten Flaschen einen beliebten Exportartikel darstellten. Formal entwickelte sich die Wasser-Tropfflasche aus dem sogenannten »Kendi«, ein Ausguss- wie Trinkgefäß, dessen Herkunftsort im westlichen oder südlichen Asien liegt. Der populäre Kendi ist ein Gefäß mit einem auf einen flachen Standfuß aufgesetzten rundlichen Körper, dessen langgezogener Hals eine Mundöffnung mit einer flanschartigen Manschette zum Schutz vor herabrinnender Flüssigkeit besitzt und an dessen Schulter sich ein schnabelförmiger Ausguss befindet. Der Hahn war im späten 15. und 16. Jahrhundert der Ming-Dynastie ein besonders beliebtes Motiv. Seine Darstellung geht auf einen Porzellanbecher aus dem kaiserlichen Brennofen der Ming-Chenghua Periode (1465-1487) zurück, auf dem eine Szene mit einer Hühnerfamilie wiedergegeben ist. Durch den lobenden Beifall des späteren Ming-Kaisers Wanli (1572- 1620) wurde dieses Motiv weit verbreitet. Das Gefäß gehörte zum Privatbesitz von Trude Schelling-Karrer (1919-2009). Als Karlsruherin und Ehefrau des berühmten Architekten der Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland, Erich Schelling (1904-1986), war Trude Schelling-Karrer eine für ihre Zeit außergewöhnlich fortschrittliche Frau. Nach Abschluss ihrer Ausbildung 1940 arbeitete sie zunächst als Kostüm- und Bühnenbilddesignerin, später als Innenarchitektin. Auf Reisen schulte sie ihr Feingefühl für Design, Kunst und fremde Kulturen. Unterwegs auf den Philippinen, in Thailand und China fiel ihr Augenmerk auf die »Seladon«- und »Blau-Weiß-Ware«. Kurz vor ihrem Tod übergab sie den größten Teil ihrer Sammlung (rund 160 chinesische und südasiatische Keramiken) als Schenkung an das Badische Landesmuseum. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 65 ff.; Roxanna M. Brown, Legend and Reality: Early Ceramics from South-East Asia, Oxford University Press 1977.
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