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Lichterfrau

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P O "Lichterfrau", (sign. "Weihnachten 1968") In der Region Seiffen existierte der Brauch, jedem Kind zu seinem ersten Weihnachtsfest eine Leuchterfigur zu schenken: Jungen einen "Bergmann" und Mädchen eine geflügelte Gefährtin. In der Zeit von Heiligabend bis Dreikönig wurden diese Kerzenträger aller Kinder des Hauses dann in die Fenster gestellt. Indirekt mag hier wieder der Gedanke der "Schutzengel" spürbar sein, die zudem symbolisch durch das Sujet von Engel und Bergmann, Himmel und Erde vereinen. Das "Ausseifen" von Zinngraupen aus Bachgeröll ist für Seiffen bereits für das frühe 14. Jh. belegt und entwickelte sich zum florierenden Bergbau. Technische Schwierigkeiten, um tiefer in das Gestein vorzudringen und der Verfall der Zinn-Preise ab dem 18. Jh. durch Importe aus Übersee sowie das Vordringen anderer Materialien (Porzellan, Steingut, etc.) für Geschirr und Haushaltsgerät, führten zum Niedergang des Bergbaus. Dieser wurde in Seiffen 1849 eingestellt. Schon zuvor hatte aber die Holzverarbeitung dort eine Rolle gespielt. Schnitzer und Drechsler belieferten bereits im 17. und 18. Jh. regionale Jahrmärkte, ebenso die Messe in Leipzig mit Spielzeug und Zierwaren "nach Nürnberger Art". Durch sich bildende Verlagssysteme, gezielte technische wie künstlerische Ausbildung, wurden hölzerne Spielwaren und Weihnachtsartikel aus dem Erzgebirge zu einem Synonym deutscher "Volkskunst" und Weihnacht. Potenziert wurde dies durch den in der Region im späten 19. Jh. aufkeimenden Tourismus. Dem konnte auch die Teilung Deutschlands in Ost und West kaum etwas anhaben. Im Gegenteil. Die letztlich in den Strukturen "Volkseigener Betriebe" (VEB) produzierten "Lichterfrauen" und "Lichtermänner" - im Handelsdeutsch der DDR "Jahresendzeitfiguren" betitelt - galten in beiden politischen Systemen als Preziosen. Da man das Gros der Produktion devisenbringend in den Westen exportierte, blieben die Artikel in Mitteldeutschland selbst "Bückware", die oft nur über Beziehungen erhältlich waren. Trotz Imitaten aus Fernost hat sich die sächsische Weihnachtskunst auf dem Markt behaupten können.
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