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Imari-Porzellanschale mit drei Kranichen

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P O Die flache Schale aus der Gattung der »Imari-Porzellane« gehört zu den herausragenden Beispielen der japanischen Porzellankunst und nimmt einen besonderen Stellenwert unter den Beständen der sogenannten »außereuropäischen« Kunst des Badischen Landesmuseums ein. Sie weist einen im Durchmesser relativ ausgedehnten Spiegel auf, der zu einer leicht hochgezogenen Wandung überleitet. Im frühen Blauweißstil zieren drei Kraniche in unterschiedlich bewegten Körperstellungen die Schale. Wie für japanischen Porzellanmaler typisch, wird die Fläche originell eingeteilt und eine asymmetrische Komposition gewagt: die Kraniche negieren das Rund des Spiegels, sind nicht mittig platziert und setzen sich mit einzelnen Körperteilen in der Wandung fort. Die auf dem Boden der Schale angebrachte Marke »Fuku« steht für »Glück«. Kraniche gelten in Japan als Glückssymbole. Sie stehen für langes Leben, Weisheit und Beständigkeit. Der weiße Federkranz des Kranichs ähnelt dem Haarkranz älterer (weiser) Männer. Die lange Lebenszeit des Kranichs birgt in sich die Hoffnung, auf ein langes menschliches Leben. Mit der Edo-Zeit (1603-1868) beginnt in Japan ein neuer Abschnitt in der Entwicklungsgeschichte des Porzellans. Der Legende nach findet um 1610 der Koreaner Ri Sampei (gestorben 1655) im Tengudanital bei Karatsu brauchbaren Ton für die Porzellanherstellung. Tatsächlich lassen sich etwa 1616 einige Öfen mit den ersten Porzellanerzeugnissen von einwandernden koreanischen Töpfern in dieser Region nachweisen, die heute unter dem Namen Arita geführt wird. Sind die ersten sogenannten »Shoki-Imari«-Porzellane dickwandig und koreanisch verziert, so folgt man nach kurzer Zeit der Blauweißtradition Chinas. Mit der Zerstörung der frühsten Großindustriestadt Jingdezhen verringert sich ab 1647 die Ausfuhr des chinesischen Porzellans. Japanische Porzellanhersteller ersetzen in der Folge den Import. Schon ab 1650 liefern sie für die »Niederländische Ostindienkompanie« (VOC) billiges Porzellan für deren Zweigstellen in Asien. Nur neun Jahre später lassen sich die ersten Handelsexporte aus Japan nachweisen, deren Zahl im selben Jahr 64.000 Stücke weit übersteigt. Als VOC Leiter der Dejima-Niederlassung beginnt der Dresdner Zacharias Wagner (1614-1668) nach 1642 große Mengen des hochwertigen japanischen Imari-Porzellans nach Europa zu verschiffen. Der Name Imari leitet sich von dem Namen des Hafens ab, von dem der größte Teil der Exportware verschifft wird. Charakteristisch für diese Ware ist in der Regel ein Dekor in Dunkelblau, Rot, Gelb und Gold. Die Brokatwirkung findet schon bald an europäischen Höfen fürstliche Liebhaber (vgl. Inv. Nr. 95/862 a-c). Bald werden die Imari-Porzellane wegen ihrer hohen Qualität und ihres Preises kopiert. Zunächst gegen Ende des 17. Jahrhunderts unter der Bezeichnung »Chinesisches Imari« in China, später auch an Produktionsorten in Europa. Nach der Entdeckung der Herstellungstechnik von Hartporzellan in Meißen (1707) erscheinen nacheinander japanische Motive auf den Produkten der Porzellanmanufakturen in Meißen, Wien, Bayeux und Isigny, zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch in Paris. Im 20. Jahrhundert folgt Limoges mit Produkten, die japanische Imari-Porzellane nachahmen. In England werden Imari-Motive schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts intensiv rezipiert, besonders in den Manufakturen von Staffordshire. Die Schale gehörte einst zur Porzellansammlung August des Starken (1670-1733). Später war sie Teil einer umfangreichen Porzellansammlung, die dem Eigentümer Dr. Ernst Gallinek aus Baden-Baden ns-verfolgungsbedingt und damit unrechtmäßig entzogen worden war. Nach der Restitution der Sammlung erwarb das Badische Landesmuseum die Imari-Porzellanschale rechtmäßig von der Erbengemeinschaft des Voreigentümers. Literatur: Georges Le Gars, Imari. Histoire d’un style, faïences et porcelaines du Japon, de Chine et d’Europe, Paris 2004; vgl. WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen L
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