P O https://data.landesmuseum.de/id/54B6A6A148B84ECE4DA16285C9980F2F

Schale der Gattung »Gombroon-Ware« mit durchbrochenem Dekor

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P O Die tiefe schüsselartige Schale steht auf einem niedrigen Fußring und weist eine hohe, leicht bauchig gewölbte Wandung auf. Bei dem feinen, weißen Scherben handelt es sich um eine Quarzfrittekeramik. Diese ist innen wie außen mit einer transparenten, farblosen Glasur überzogen, die den Fußring z. T. frei lässt und die Durchstiche abdichtet. Eine Unterglasurmalerei in Kobaltblau mit schwarzer Konturzeichnung ziert das Gefäß innen wie außen. Im kreisrunden Mittelfeld des Spiegels erscheint eine Blütenstaude mit weit verzweigten Blattranken. Diese umgeben entlang der äußeren und inneren Wandung vor dicht gedrängten, stark vereinfachten Blütenranken vier nach links, außen nach rechts gewandte Pfauen mit stilisiertem Federkleid. Einen gegenläufigen Akzent zu den Schwanzfedern bilden abwechselnd zypressenartige Baumkronen, die von kugelförmigen Elementen flankiert sind. Zum Rand wird der Pfauenreigen mit einem schmalen schwarzen Streifen abgeschlossen. Die im strahlenden Weiß gehaltenen und von einer schwarzen Kontur umgebenen Pfauen- und Baummotive zeigen versetzt angeordnete, sternförmige Durchstiche. Der Dekor der Schale greift auf eine bereits im späten 11. Jahrhundert im Iran entwickelte Technik zurück (vgl. Schale aus der Karlsruher Sammlung, Inv. Nr. A 12372). Vermutlich wurde diese Technik unter dem Eindruck des chinesischen Reiskornporzellans unter der Safawiden-Dynastie (1501-1722) wieder aufgegriffen. In Nachahmung dieser Keramik, bei der es sich um ein mit weißem Ton bzw. Kaolin getrübtes Glas handelt, erlebt die Technik des Durchstichs des Scherbens bei anschließender Abdeckung der Öffnungen durch die Glasur im 18. und 19. Jahrhundert eine neue, späte Blüte. Die oft mit einer Datierung versehene dünnwandige Keramik unter der Qadscharen-/Qadjaren-Dynastie (1779-1925) fällt durch eine starke Stilisierung und Vereinfachung der Dekorelemente bei deutlich technischer Unterlegenheit auf. Wie ihre safawidischen Vorbilder wurden diese vorwiegend in Nain produziert. Literatur: Schoole Mostafawy, Der lange Weg des chinesischen Reiskornporzellans. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. 100 Objekte - 100 Geschichten. Dem Fremden im Eigenen auf der Spur, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Schoole Mostafawy, Karlsruhe 2014, S. 84, Kat. 61; Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 82, Kat. 28.
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