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Weinkanne in Gestalt eines Drachen

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P O Die Weinkanne ist aus einem beigegraufarbenen, sandigen Scherben modelliert. An die bauchige Form sind ein geschwungener Henkel, ein Ausguss, ein Henkel sowie ein Henkelanschluss angesetzt. Die Kanne ahmt in ihrer Form eine Drachenfigur mit einem kurzen Schwanz, einem Horn auf der Stirn und Füßen mit jeweils vier Zehen nach. Der Ausguss bildet dabei das leicht geöffnete Maul des Drachen. Der Dekor unterstützt die Form: In blauer Unterglasurmalerei werden um den Knauf des Deckels ein Lotusblättermotiv sowie auf dem Bauch innerhalb einer Kartusche ein Phönix zwischen Blumen wiedergegeben. Die Form der Weinkanne mit ihrem charakteristischen Henkel geht auf chinesische Weingefäße aus Bronze zurück, die unter der Bezeichnung »tiliangyou« bzw. »tilianghu« schon während der späten Shang-Dynastie (16. Jh. - 11. Jh. v.Chr.) produziert wurden. Mit der Westlichen-Zhou Dynastie (um 1122/1045 - 770 v. Chr.) wurden diese Kannen mit Ausguss auch in Keramik geschaffen. Ab der späteren Ming-Dynastie (1368-1644) stellten chinesische Brennöfen öfter Teekannen mit dem charakteristischen Loop-Henkel in Blau-Weiß-Porzellan her. Diese Kannen dienten thailändischen Töpfern zum Vorbild. Übernommen wurden in thailändischen Werkstätten auch chinesische Dekorelemente wie der in einer Kartusche eingebundene Phönix. Ohne Einfluss blieben auf diese Töpfer auch nicht die heimischen Sukhothai- oder Sawankhalok-Keramiken. Bei der Gestalt des drachenförmigen Ausgusses, des aufgemalten Phönix sowie der Pflanzen, auf die ein Gittermuster gelegt wurde, kann man die thailändische Rezeption des ursprünglich Chinesischen gut nachvollziehen. Das Gefäß gehörte zum Privatbesitz von Trude Schelling-Karrer (1919-2009). Als Karlsruherin und Ehefrau des berühmten Architekten der Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland, Erich Schelling (1904-1986), war Trude Schelling-Karrer eine für ihre Zeit außergewöhnlich fortschrittliche Frau. Nach Abschluss ihrer Ausbildung 1940 arbeitete sie zunächst als Kostüm- und Bühnenbilddesignerin, später als Innenarchitektin. Auf Reisen schulte sie ihr Feingefühl für Design, Kunst und fremde Kulturen. Unterwegs auf den Philippinen, in Thailand und China fiel ihr Augenmerk auf die »Seladon«- und »Blau-Weiß-Ware«. Kurz vor ihrem Tod übergab sie den größten Teil ihrer Sammlung (rund 160 chinesische und südasiatische Keramiken) als Schenkung an das Badische Landesmuseum. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 65 ff.; Roxanna M. Brown, Legend and Reality: Early Ceramics from South-East Asia, Oxford University Press 1977.
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