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Open Item in xCurator
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https://data.landesmuseum.de/id/74F7958E435B18B04C553E88BBC65AC1
Tonfigur eines Schweines
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1. Hälfte 5. Jh. v. Chr.
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Tierfigur
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Böotien
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Das Schwein steht ruhig auf kurzen Beinen. Es hat einen abgesetzten Borstenkamm, Stehohren, flach vorgewölbte Augen und einen vorkragenden, spitzen Rüssel. Damit weist es Merkmale von Wild- aber auch von Hausschweinen auf. Die Tonfigur wurde aus zwei Halbformen (Matrizen) gezogen, zusammengesetzt und mit einem kleinen Brennloch an der Unterseite versehen, damit der Ton beim Brennen nicht platzte. Es haben sich noch Reste des weißen Überzuges und der darauf angebrachten dunkelrot-braunen Bemalung erhalten. Vergleichbare Schweinchenfiguren wurden beispielsweise in Athen, Kamiros auf Rhodos, Selinunt auf Sizilien und im nordgriechischen Thrakien gefunden. Solche Tonfiguren (Terrakotten) fanden sich als Beigaben in Gräbern Verstorbener oder als Weihe- oder Opfergaben in Heiligtümern unterschiedlicher Gottheiten. Schweine sind die einzigen Nutztiere, die allein wegen ihres Fleisches gehalten werden und nicht noch weitere Produkte erbringen wie Wolle oder Milch. Das Schwein war in der griechisch-römischen Antike aber nicht nur ein gängiges Nahrungsmittel, sondern diente auch als Opfertier für verschiedene Gottheiten. Im Mysterienkult der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und ihrer Tochter Persephone spielte es eine besondere Rolle, da Ferkel als lebendige Opfertiere in eine Grube gestoßen wurden. Die verwesten Überreste verteilte man anschließend für ein gutes Wachstum der Saat auf den Feldern. Mit dem Raub der Persephone in die Unterwelt und ihrem halbjährigen Aufenthalt an der Erdoberfläche im Frühling und Sommer erklärte man sich den Jahreszeitenzyklus: Persephone als die Saat, die unter die Erde kommt und durch ihren symbolischen Tod wieder einen neuen Keim hervorbringt, der den Getreidesegen der Demeter ermöglicht. Persephone wird auch Kore genannt, was übersetzt „Mädchen“ bedeutet. Das griechische Wort choiros bzw. der lateinische Begriff porcum bedeutet nicht nur „junges Schwein/Ferkel“, sondern ebenfalls „Vulva eines Mädchens/ einer Jungfrau“. Die Namensherkunft lässt die Hypothese zu, dass Schweine stellvertretend für Jungfrauen wie Persephone geopfert wurden und die Tonfiguren wiederum als kostengünstiger Ersatz für Ferkelopfer dienten.
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Schwein
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Tonfigur eines Schweines
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Terrakotta
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B 643