P O https://data.landesmuseum.de/id/7DF962D949C40DED85687AB675289AE4

Schweizer Musikdose "Alexandra"

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O sioc:has_service
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:date
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O ic:ontology/Concept
S P O dct:description
P O Ab 1811 begann in Sainte-Croix im schweizerischen Jura die Herstellung von Musikdosen. Der Genfer Uhrmacherkrise nach 1800 auf Grund napoleonischer Wirtschaftspolitik, der Erfindung klingender Stahllamellen und den billigen Löhnen auf dem Lande, mag dies zu verdanken sein. Sainte-Croix wurde zum Synonym eines schweizerischen Exportschlagers: Bei den „Cartels“ konnten bis zu zwölf Titel (aus Opern und Operetten) von einer Walze abgerufen werden. Neben dem Stahlkamm dienten Kastagnetten, Glockenschalen, kleine Trommeln oder Becken zur weiteren Instrumentierung. Musikdosen wurden meist in Heimarbeit für einen Verleger unter Bereitstellung des Materials zusammengesetzt, mit Werkzeug, was die Arbeiter selbst stellten. Ohne Absicherung vor Arbeitslosigkeit oder Krankheit leistete man Präzisionsarbeit im Akkord. Dabei wurde den vielen an der Produktion beteiligten Frauen die schlechter bezahlte Arbeit zugewiesen. Die seit 1886 in Leipzig produzierten Platten-Musikdosen und der Phonograph von Thomas Edison brachten noch vor 1900 Sainte-Croix in Bedrängnis - Grammophon und Weltwirtschaftskrise taten ein weiteres. Dies wollte man mit der Herstellung von Zierstücken auffangen, in die man Musikwerke einbaute: Nähkästen, Zigarrenboxen, Likörsets, Schmuckschatullen oder Reisesouvenirs. Ebenso kamen animierte Figuren ins Programm. „Alexandra“ ist ein Kasten mit der Darstellung von Blumen, Lyra und Laute auf Deckel und Vorderkante. Die Innenseite des Deckels birgt die handgeschriebene Titelliste mit 72 Melodien. Vorwiegend englische populäre Stücke sind auf sechs bestiftete Metallwalzen verteilt, die in den beiden Seitenfächern des Kastens aufbewahrt werden. Erfindung und Patentierung dieses Typs werden Alfred Junod, Jules Jaccard und Paul Calame 1891 zugeschrieben. Es ist bereits Reaktion auf die beginnende Absatzkrise der 1890er Jahre: durch die Vortäuschung von Furnieren und Marketerien durch Bemalung. Auch hatte man das Patent in den USA eintragen lassen. Titelliste und Beschriftung der Bedienungsknöpfe zeigen, dass das Modell für den Export bestimmt war. „Alexandra“ wurde in verschiedenen Größen und Qualitäten angeboten (auf den Walzen waren dann weniger Stücke verzeichnet).
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image
S P O dct:identifier