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Decke mit reichem Dekor

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P O Die Seidendecke besteht aus blaugrünem Seidentaft mit einer auf vier Ansichtsseiten angelegten Stickerei in mehrfarbiger Seide und einigen Metallfäden. Im Hauptfeld erscheinen Blütenzweige, meist Kamelien, zwischen denen sich Tiere und Vögel tummeln. Rahmen, die von Schlangenleibern mit geflügelten elefantenähnlichen Köpfen umspielt werden, sondern ein Mittelquadrat und vier Eckfelder mit Vasen auf den Ecken ab. Das Mittelfeld beherrscht ein großer Fabelvogel mit pfauenähnlichem Gefieder, in den Eckfeldern sind unter anderem ein Hahn und ein Pfau zu sehen. Auf jeder Schmalseite des Hauptfeldes ist eine figürliche Szene vor einer Felsenkulisse wiedergegeben: Ostasiaten, die einen kleinen gefleckten Hirsch jagen, ein Reiter in europäischer Tracht des späten 16. Jahrhunderts in Begleitung zweier Diener mit Sonnenschirm. Die Stickerei stellt nach Stil und historischer Bedeutung ein Unikat dar. Sie ist trotz der indoeuropäischen und mongolischen Stilelemente dem ostasiatischen Kulturbereich zuzuweisen und vielleicht in Macao, einem portugiesischen Hafen in Südchina, entstanden. Von rein chinesischen Textilien der Ming-Zeit unterscheidet sich die Decke allerdings durch ihre naiven Darstellungen. Ebenso auffallend sind das wuchernde Element in der Komposition sowie die schlichte handwerkliche Ausführung. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 394 ff., Kat. 326.
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