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Bronzestatuette des Asklepios

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P O Der Kult des Asklepios war ursprünglich auf der griechischen Peloponnes beheimatet. Von dort aus verbreitete er sich im Römischen Reich. In dessen nordwestlichen Provinzen war er allerdings weniger populär. Ungewöhnlich ist daher der Fund einer Bronzestatuette des Asklepios, die 1837 in Römerberg-Mechtersheim, bei der Aushebung des dortigen Rheindurchschnitts im Zuge der Flussbegradigung entdeckt wurde. Dies gilt ebenso für Form und Qualität der kleinen Bronzeplastik. Die Figur zeigt den Gott, der einst in der Rechten den heute verlorenen Schlangenstab mit sich führte, in Gestalt eines unbekleideten Jünglings mit wohlproportioniertem, athletischem Körperbau. Jugendlichkeit, Nacktheit und perfekte Körperlichkeit sind wesentliche Elemente des antiken Schönheitsideals. Darüber hinaus versinnbildlichte die Schönheit des Asklepios Allmacht, Vollkommenheit und übernatürliche Aura, die dem göttlichen Wesen zu eigen waren. Die Ausarbeitung der Statuette besticht durch die sorgfältige Wiedergabe der Details: Einzelne Muskelpartien, Adern, sogar Finger- und Zehennägel sind angegeben. Das Gesicht ist delikat geformt, Augen, Brauen, Lippen und Haarlocken sind teilweise mit Silbereinlagen versehen. Bemerkenswert ist die Ausprägung des Kontraposts, des die klassisch-griechische Kunst kennzeichnenden asymmetrischen Standmotivs mit Standbein und Spielbein. Aus stilistischen Gründen liegt die Annahme nahe, dass ein Original der griechischen Großplastik des 4. Jh. v. Chr. als Vorbild für diese Statuette diente. Wo die ins 1. Jh. n. Chr. datierende Nachschöpfung entstand, ist unklar. Entstammte sie einer reichs- oder einer provinzialrömischen Werkstatt? Trifft Letzteres zu, so ist die Kleinplastik als ein herausragendes Zeugnis römischen Kunstschaffens in der Provinz Germania superior anzusehen.
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