P O https://data.landesmuseum.de/id/83D8B02646E52C544EC357805676782A

Ein Paar Pantoffeln

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P O Ein Paar Pantoffeln, die aus weichem gelbbraunem Oberleder gearbeitet sind. Die Sohle ist aus hartem, ehemals schwarzem Leder, unter den Ballen stark nach außen gewölbt und nach vorne aufgebogen. Die Innensohle ist braun. Die Pantoffeln sind vorne abgerundet mit einer kleinen Spitze in der Mittelachse versehen. Der Ausschnitt des Vorderblattes ist seitlich geschweift mit einer Spitze über dem Rist, die durch eine gepresste Doppelrille mit der vorderen Spitze verbunden ist. Das Vorderblatt ist ganz mit feinem braunem Leder gefüttert, das Lederfutter ist angeklebt. Die Fersenkappe ist niedrig, ist mit braunem Leder versteift und mit feinem rotem Leder gefüttert. Das Vorderblatt ist in Wendetechnik an Sohle und Innensohle genäht. Die niedrige Fersenkappe ist auf die Innensohle und die Sohle aufgesetzt. Die Naht ist auf der Außenseite zu einer mit weißem Wachs beschichteten Ziernaht ausgebildet und erscheint auf der Unterseite der Sohle als versenkte, geschnittene Ritze. Statt eines Lederabsatzes ist ein halbrundes offenes, mit vier Dornen eingeschlagenes Eisen gesetzt, dessen äußerer Rand ein gestauchtes Riefenmuster aufweist. Solche Pantoffeln »mit eisenen Absätz« wurden als Überschuhe über ganz aus weichem Leder gearbeitete Halbstiefel (vgl. Stiefel aus der Karlsruher Sammlung mit den Inv.-Nrn. D 211, D 209 und D 210) getragen. Dieser osmanischen Mode folgten im 16. und 17. Jahrhundert auch die Ungarn. Ähnliches Schuhwerk gehörte ebenso zur polnischen Galakleidung des 17. Jahrhunderts, die mit dem Phänomen des polnischen »Sarmatismus« zusammenhängt. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 308 f., Kat. 277.
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