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Schale der Gattung »Weiße-Ware«

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P O Die tiefe, dünnwandige Schale steht auf einem auf runden, grob bearbeiteten Fußring mit gewölbtem Boden und weist eine steile, ausladende Wandung auf. Bei dem mittelfeinen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Diese ist mit einer transparenten, elfenbeinweißen Glasur überzogen, die den Fußring frei lässt. Der auf der Innenwandung umlaufende Dekor besteht aus geritzten und perforierten Ranken, die von der Glasur überflossen und verschlossen sind. Die mit einer Glasur verschlossenen Durchbrüche gelten als das Hauptkennzeichen der sogenannten »Weißen Ware«. In Rey, dem antiken Rhages, nahe der heutigen Hauptstadt Teheran, vor allem aber in Neyschabur (auch Nishapur), wurde bis zum Einfall der Mongolen zu Beginn des 13. Jahrhundert diese Ware hergestellt. Sie erinnert an das wesentlich später entstandene chinesische Reiskornporzellan. Der elfenbeinfarbene Effekt der Glasur sowie die Dünnwandigkeit der Schale folgen in der Tat chinesischen Porzellanen, die bereits im 10. Jahrhundert im gesamten Mittleren Osten verbreitet waren. Dagegen wird die Technik des unter der Glasur in den lederhart gewordenen Ton geschnittenen Durchbruchdekors der Erfindung persischer Töpfer zugeschrieben, vielleicht auch in dem Wunsch, die Durchsichtigkeit des Porzellans zu imitieren. Edle Luxusgefäße aus Metall dienten dieser zarten Keramikgattung, die in die gesamte islamische Welt exportiert wurde, als direktes Vorbild. Vor allem der oberen Mittelschicht galt sie als adäquater Ersatz für das oft kostspielige Metallgerät. Das Charakteristikum der Metallkunst, die mit kleinen Ringpunzen eine Mattierung des Ornamentgrunds erreicht, wird in der Keramik durch eine durchbrochene Wandung umgesetzt. Der Dekor beschränkt sich meist wie hier auf einfaches Rankenwerk, Palmetten oder Blüten. Häufig wird er um eine Inschrift bereichert. Gelegentlich geben unregelmäßig aufgetragene kobaltblaue Streifen oder Linien einen zusätzlichen Farbakzent und erinnern damit an die bläulich-weiß schimmernden »Ching-Pai Porzellane« unter der nördlichen Song- (960-1127) und Yuan-Dynastie (1280-1368). Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 38, Kat. 6.
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