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Persische Schale von China inspiriert

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P O Die flache Schale steht auf einem kleinen Fußring. Sie weist einen deutlich abgesetzten, flach gewölbten Spiegel und eine leicht bauchig geschwungene Wandung auf. Bei dem gelblichen Scherben handelt es sich um eine Quarzfrittekeramik. Diese wurde mit einer weißen Engobe (Tonmineralmasse) und anschließend mit einer transparenten, leicht bläulich schimmernden und gesprüngelten Glasur überzogen. Eine Unterglasurmalerei in Grauschwarz-Schattierungen und Manganbraun ziert das Gefäß innen wie außen. Im gerahmten Spiegel der Schale finden sich auf weißem Grund Landschaftselemente aus dem Bildrepertoire des chinesischen Kraak-Porzellans. Bei der Kraak-Ware oder dem Kraak-Porzellan handelt es sich um chinesisches Porzellan, das hauptsächlich in der Wanli-Periode (1572-1620) der späten Ming-Dynastie (1368-1644) in der Übergangszeit zwischen 1600 und 1660 für den Export hergestellt wurde. Zwei schräg versetzte Standlinien im Spiegel beschreiben den Boden für zwei Szenerien, deren markanteste Elemente zwei aus dem Grund ausgesparte Bäume sind. Blütenstauden und vier aneinander gereihte, im Vergleich zu den Bäumen überproportional große, schwarz konturierte Pagoden (turmartiges Bauwerk) sind mit Brückenmotiven versatzstückartig kombiniert. Von einer schraffierten, Grashalme imitierenden Borte getrennt, zieren acht abwechselnd mit Lotus- und Artemisblättern, Ranken und Blüten gefüllte Kartuschen den Rand. Auch der schlichte Dekor der äußeren Wandung folgt dem chinesischen Vorbild, hält sich aber nicht an die im Inneren übliche Aufteilung der Felder: Vier Felder wechseln mit schmalen Bändern ab, die die Wandung kreuzförmig unterteilen. In den Streifen selbst sind jeweils ein sichelförmig stilisiertes Blatt sowie eine vom Rand ausgehende Blüte eingeschrieben. Die Felder tragen jeweils eine schlichte Rosette anstelle der sonst üblichen buddhistischen Symbole. Im Zentrum des Bodens ist ein unbekanntes Markenzeichen kopiert: In einer Kombination aus der arabischen Buchstabenfolge »kāf« und »alif« handelt es sich hier wohl eher um eine nicht korrekt wiedergegebene Nachahmung der kaiserlichen Marken Chinas (»nian hao«). Trotz der auffälligen Bemalung in Grauschwarz darf diese Schale zur Gruppe der »Blau-Weiß-Keramik« gezählt werden. Diese wird erstmals in größerem Umfang während der Regierungszeit Schah Abbas I. (1571-1629) in persischen Töpferwerkstätten produziert. Einzelne Dekorelemente des chinesischen Porzellans wurden geschickt mit Motiven aus der heimischen Malerei kombiniert und die manganschwarz bemalte Lippe genauso wie die Marken chinesischer Töpfer kopiert. Für eine Entstehung in der Stadt Yazd sprechen die eher gräulich-schwarze Farbgebung sowie die dünn aufgetragene, gesprüngelte Glasur. Die freie Anordnung der Motive und der Verzicht auf eine strenge »chinesische« Einteilung in Felder lassen eine Datierung in das 18. Jahrhundert zu. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 80, Kat. 27.
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