P O https://data.landesmuseum.de/id/B7DCF0D345B53A35A13D52BC777AEECF

Teil einer Fliesenbordüre der Gattung »Iznik-Ware«

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P O Das Fliesenfragment gehört zu einer Fliesenbordüre, das mit weiteren acht unterschiedlich langen Eck- und Teilstücken aus der Karlsruher Sammlung (Inv.-Nrn. V 4224-3 bis V 4224-10) zusammen einen Rapport für die Musterung einer Wandverkleidung im Innenraum ergab. Im Zentrum umschloss diese Fliesenbordüre eine quadratische Fliese (Inv.-Nr. V 4221-1). Bei dem rötlich-braunen Scherben handelt es sich um eine Quarzfrittekeramik, die auf der Schauseite mit einer deckenden weißen Engobe (Tonmineralmasse) abgedeckt und abschließend mit einer transparenten, farblosen und gesprüngelten Glasur überzogen ist. Eine Unterglasurmalerei in Dunkelblau, Türkis, Grün und Schwarz ziert die Schauseite. Diese ist stellenweise in die Glasur abgeschwommen. Unter der Glasur, hell ausgespart vor dunkelblauem Grund und nach oben und unten jeweils von einem hellen Streifen gerahmt, zeigt sich ein Fries aus mehrfach sich überlagernden und durchkreuzenden Arabeskenranken in einer Kombination aus wolkenband- und »sāz«-förmigen Stilisierungen. Diese bilden verschlungene, hängende und stehende Agraffen« (klammerförmige Verzierungen) nach, an deren Schnittstellen hochstilisierte Kranzpalmetten gesetzt sind. Die in Damaskus erworbene Bordüre folgt im Dekor den aus »sāz«-Blättern (= Fiederblättern) gebildeten Arabeskenranken im Stil der »Bābā-Nakkāş-Keramik«. Felder mit Einzelfliesen in der Art von Inv.-Nr. V 4221-1 wurden von derlei Bordüren umrahmt, die seit Ende des 16. Jahrhunderts in gleicher Farbzusammenstellung in Iznik hergestellt wurden. In der Gefäßkeramik finden sich Ansätze zu diesem Dekor bereits in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Auch Serienfliesen, die im Zentrum von diagonal eingestellten Lanzettblättern flankierte Palmetten zeigen und häufig eine schwarze Bemalung unter türkisfarbener Glasur tragen, mögen als Vorbild gedient haben. Sie wurden von Töpfern aus Iznik Mitte des 16. Jahrhunderts bei der Restaurierung des Felsendoms in Jerusalem entwickelt und während des 17. Jahrhunderts in Syrien produziert. Im Vergleich ist der Dekor dieser Fliesenbordüre, der die klassischen Elemente beider aufgreift, sehr flüchtig gezeichnet und beinahe bis zur Unkenntlichkeit stilisiert: Die auffällige Mittelrippe des geschwungenen »sāz«-Blattes ist zwar farblich akzentuiert, doch ist die gefiederte Seite zu drei wellenförmigen Ausbuchtungen und die kleinen, feinen Blattauswüchse zu fleischigen Spiralen mutiert, die symmetrisch entlang des Blattes kleben. Sowohl die aus Arabesken gebildete Blütenform als auch die von Agraffen gefassten Palmetten sind nur noch entfernte Nachfahren ihrer kompositorisch ausgewogenen Vorläufer. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 106, Kat. 40.
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