P O https://data.landesmuseum.de/id/C600BBE841F641BFB124D0FDF3ED3811

Schultertopf mit Chrysanthemenmotiv

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O rdfs:label
S P O dct:keyword
S P O dct:description
P O Der Schultertopf ist aus einem dicken Porzellanscherben modelliert. Er weist einen balusterförmigen Körper mit vier ösenförmigen Henkeln an der Schulter auf. Eine blaue Unterglasurmalerei im Stil der Yuan- und Ming-Dynastie (1279-1368 bzw. 1368 bis 1644) überzieht das Gefäß. Den Dekor beherrscht das in China beliebte Motiv der Chrysantheme mit Blättern und Ranken. Die Aufteilung des Schultertopfs in zwei breite Zierbänder mit Chrysanthemen ist dabei für die Zhangzhou-Brennöfen der Provinz Fujian charakteristisch. Auf der Schulter und zum Boden hin schließen zwei schmale Bänder mit Blattranken den Dekor ab. Der Schultertopf gehört zur Gattung der »Blau-Weiß-Ware«. Diese ist vielleicht der bekannteste Beleg für einen weltweiten Kulturtransfer. Das hierfür benötigte Farb- bzw. Oxidpigment Kobaltblau und seine Verwendung als Glasurfarbe zu Dekorationszwecken lassen sich zunächst im Alten Ägypten und im Alten Persien nachweisen. Über viele Jahrhunderte galt die »Smalte« (gepulvertes Kobaltglas) - im 19. Jahrhundert auch unter der Bezeichnung »Muhammedanisch Blau« geführt - als Exportschlager und wurde weltweit teurer als Gold gehandelt. Nachdem der Farbstoff in China bekannt geworden war, wurde er zur Bemalung von Porzellan eingesetzt. Im 14. Jahrhundert erlebte die Produktion des chinesischen Blau-Weiß-Porzellans ihren ersten Höhepunkt. Von hier aus gelangte sie in andere Gebiete Ostasiens wie Japan, nach Persien, ins Osmanische Reich und schließlich nach Europa, wo sie das Porzellan-Kabinett von Herrschern und Fürstenhöfen unterschiedlicher Kultur und Religionszugehörigkeit schmückte. Die Ware mit ihrem charakteristischen Dekor wurde nicht nur in diverse Reiche exportiert, sondern auch massenhaft imitiert, sei es in Porzellan, Fayence oder Steingut. So bildet das chinesische Blau-Weiß-Porzellan für die Geschichte des europäischen und »außereuropäischen« Kunsthandwerks eine durchgängige Konstante, das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 81, Abb. 90.
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:date
S P O dct:identifier
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O ic:ontology/Concept
S P O sioc:has_service
S P O dct:spatial
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O dct:type
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O schema:image