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Exotisch wirkende »Afrika-Maske«

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P O Die durchbrochen gearbeitete Maske aus Akazien- oder Mangoholz zeigt ein stark stilisiertes Gesicht, das wie aus Rippen zusammengesetzt wirkt. Sie ist braun lasiert, während die Augen- und der Mund rot gefasst sind. Der sich stufenartig zu den Flügeln verbreitende Nasenrücken war wohl ursprünglich grün-gelb bemalt. Diese Maske wurde in den 1980/90er Jahren auf den Philippinen nach afrikanischen Vorbildern für einen deutschen Geschäftsmann gefertigt. Dieser betrieb in Kaiserslautern einen Laden für Wohndekor, wo er zunächst alte Masken aus Afrika »containerweise« vertrieb. Zu seinen besten Kunden gehörten die Angehörigen der US-amerikanischen Streitkräfte in Ramstein. Masken blieben bis weit in das 20. Jahrhundert im Umfeld der Kunst verankert: Durch Künstler und Kunst geadelt, avancierte die Maske zum begehrten Accessoire des Wohnumfeldes. Nach 1945 interessierte sich auch der gehobene Mittelstand zunehmend für solche Objekte. Man verband damit einen intellektuellen Lebensstil bzw. eine originelle Lebenseinstellung. Die Exotik der Maske »aus dem Busch« sollte die Monotonie damaliger Wohnzimmer beleben. Bereits im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts wurde für den blühenden Handel mit den begehrten Objekten innovativ produziert. Entsprechend wurden etwa in Tirol zahlreiche »exotische« Masken geschnitzt und in den Handel gebracht. Noch heute lassen sich solche Masken häufig unter den Angeboten der sogenannten »airport-art« finden, Objekte für Touristen mit dem Stempel des »Landestypischen«. Sie dienen hauptsächlich dazu, die Erinnerung an den Urlaub als Souvenir zu erhalten. Nicht nur in Übersee sind sie zu finden, auch in vielen europäischen Läden und Verkaufsständen mit Wohnaccessoires aus der »Dritten Welt«. So bietet sich vielen Maskentypen in der touristischen Nische eine Chance zum Überleben. Literatur: Andreas Seim, Entlarvt! Von Masken und Maskeraden (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung Museum beim Markt 2004), Karlsruhe 2004, S. 87.
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