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Schale der Gattung »Minai-Ware«

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P O Die Schale sitzt auf einem hohen, innen geschrägten Fußring und weist eine gerundete Wölbung mit einem vertikalen Rand auf. Bei dem weißen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Diese ist mit einer weißen, gesprüngelten Glasur überzogen, die den Fußring frei lässt. In der sogenannten »Minaï-Technik« zeichnet die Schale eine Bemalung mit In- und Aufglasurfarben in Türkisblau, Kobaltblau, Manganrot, Braun und Schwarz aus. Im zweifach gerahmten Spiegel der Schale erscheint ein Dekor aus nebeneinandergesetzten Kreisen, die vermutlich stilisierte Blüten darstellen sollen. Entlang der Wandung sitzen sechs nach links gewandte Figuren mit Heiligenschein zwischen Blätter und rote Blüten tragende Ruten. Durch eine rote Linie optisch getrennt, folgt eine Buchstabengruppe im Rapport, die jeweils mit roten Tupfen und türkisblauem Blattwerk geschmückt ist. Ein umlaufender, flüchtig geschriebener und nicht lesbarer Schriftzug unterhalb des leicht profilierten Rands bildet den einzigen Schmuck der äußeren Wandung. Die Kunst der vielfarbigen, bis zu sieben Tönen reichenden Malerei der »Minaï-Ware« erforderte mehrere Brennvorgänge. Dabei wurden bestimmte »minā«, d.h. Farben wie Blau, Grün und Mangan in die Glasur, andere wie Schwarz, Rot und manchmal auch Gold in einem zweiten reduzierten Brand auf die Glasur aufgeschmolzen. Sowohl die Technik als auch der weitgehend übereinstimmende Stil lassen auf das zeitliche Nebeneinander der Lüster- und Minaï-Keramik schließen. Die Produktion der Minaï-Keramik beschränkte sich ausschließlich auf den Iran. Durch ihr breites Farbspektrum ist diese Keramik auch unter »haft-rang« (sieben Farben) bekannt. Der Zeitraum ihrer Herstellung liegt zwischen den Jahren 1175 und 1220. Manufakturen für die hoch spezialisierte, auch auf Fliesen übertragene Minaï-Technik wurden lange Zeit neben Kaschan auch in Rayy, Saveh und Natanz vermutet. Viel spricht jedoch mittlerweile für eine Monopolstellung der Stadt Kaschan. In der Kombination von Bild und Schrift nimmt diese Keramik häufig auf die zeitgenössische, heute größtenteils verlorene Buch- und Miniaturmalerei der Seldschukenzeit (1047-1157) Bezug. Neben literarischen Episoden, etwa aus dem Nationalepos des Dichters Firdausi (940-1020), kommen Genreszenen zur Darstellung. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 62, Kat. 18.
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