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Seidenbrokat mit reicher Goldstickerei

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P O Bei dem Fragment eines Seidenbrokats mit feiner Goldstickerei handelt es sich um ein gerades Stück in Webbreite. Den Dekor bilden goldfarbene Bänder in sogenannter Anlegetechnik vor rotem Grund. Diese sind in ein System von Medaillons eingebunden, die in ihrer Mitte jeweils eine Blütenstaude tragen. In den Zwickeln geben sich sechsblättrige, sternförmige Blumen zu erkennen. Die Vorliebe für Blumen im indischen Mogulreich (1526-1858) lässt sich einerseits auf den persischen, andererseits auf den Einfluss europäischer Botanik- und Stundenbücher zurückführen. Am Hofe des Großmoguls Akbar (reg. 1556-1605) wurden diese Bücher in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts über die Vermittlung von Jesuiten bekannt. Orientalische Textilien waren schon früh begehrte Luxusartikel. Bezeichnungen wie Damast, Chiffon oder Brokat sind in die europäischen Sprachen eingegangen. Abbildungen von Teppichen auf Gemälden der Gotik und Renaissance zeugen vom regen Handel zwischen Venedig und der islamischen Welt. Schon im frühen Mittelalter gelangten Seidenstoffe in den Westen, wo sie Reliquien umhüllten, zu Messgewändern oder gar zum Krönungsmantel der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches verarbeitet wurden. Im 12. Jahrhundert begannen europäische Weber mit der Übernahme islamischer Textilmuster. Auch umgekehrt flossen einzelne Motive aus der europäischen Kunst, wie das seit der griechischen Antike bekannte Motiv des Granatapfels oder der Palmette, über den Umweg über die byzantinische Kunst in den islamischen Formenschatz ein. Das Motiv der in Medaillons eingebundenen Blumen auf Textilien wurde lange dem Einfluss von Byzanz zugerechnet. Neuere Forschungen lassen vermuten, dass dieser Dekor bereits von sasanidischen Textilien (Sasanidenreich, 224/226-642 n. Chr.) bekannt war, demnach ursprünglich aus der persischen Antike stammte. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 87, Abb. 101; zum Einfluss sasanidischer Textilien auf die Seidenweberei Irans und Indiens: Yasaman Farhangpour, Kunsthistorisches Institut Florenz, Dissertation im Entstehen.
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